Golf spielen bei Dämmerung oder in der Nacht: Das ist für Golf-Spieler in Westrumänien ab sofort kein Problem mehr. Am Wochenende fand in der Temescher Ortschaft Rekasch/Recaş zum ersten Mal in Rumänien ein Nachtgolfspiel statt. Mit einem leuchtenden Ball kann man nun die Spielzeiten verlängern und unabhängig von den Uhrzeiten die Jahrhunderte alte Ballsportart betreiben.
Die Mitglieder des Clubs Tite Golf Ressorts durften am vergangenen Samstag die Sportart bei Dämmerung ausprobieren. Auf der Golfanlage in Rekasch wurde ein kleines Turnier veranstaltet. Das Neun-Loch-Spiel wurde mit Leuchtbällen gespielt. Die speziellen Bälle wurden aus England gebracht und wurden zum ersten Mal in Rumänien bei einem Golfspiel benutzt. „Für uns, regelmäßige Golfspieler, ist es vor allem während des Sommers sehr angenehm, im Dunkeln Golf zu spielen. Wir kennen die Neun-Loch-Trasse bereits so gut, dass uns die Dunkelheit kein Hindernis setzt“, sagt Sorin Dr²goi, Vorsitzender des Tite Golf Ressorts und stellvertretender Vorsitzender des Rumänischen Golfverbands.
Es gibt mehrere Arten von Leuchtbällen: Die bekannteste im Ausland ist diejenige, bei der ein Leuchtstift in den Ball eingeführt wird. Es gibt aber auch einen Golfball, der eine Batterie enthält und bei einem Schlag zu leuchten beginnt oder der Ball, der eine fluoreszierende Schicht aufweist, die ab und zu mit einer Taschenlampe aufgeladen werden muss. Trotzdem ist es sinnvoll, bei einem solchen Spiel im Dunkeln auch Stirnlampen, Taschenlampen oder andere Leuchtmittel mitzubringen. Der Abschlag, die Grüns und Hindernisse sind derzeit auf dem Spielfeld nicht mit Leuchtmitteln markiert, so dass es ziemlich schwer ist, eine klare Sicht über die Anlage zu haben. Auch die Leuchtbälle verlieren nach einer gewissen Zeit ihr Glühen, so dass diese mit Taschenlampen erneut aufgeladen werden müssen.
Zum Einlass des ersten Nachtgolfspiels wurde auch ein Pressepokal veranstaltet. Mehrere Temeswarer JournalistInnen nahmen daran teil. Die Teilnehmer wurden in mehrere Gruppen von je drei Spielern eingeteilt. Auch der BZ-Fotoreporter Zoltán Pázmány machte mit. Der Vertreter der Allgemeinen Deutschen Zeitung belegte am Ende den zweiten Platz.
Der Rekascher Golfverein hat bereits 64 Mitglieder, 15 davon sind Kinder. Das jüngste Mitglied des Vereins ist ein Zwölfjähriger. Die Anlage besteht aus neun Löchern. Die größte Golfanlage in Rumänien hat insgesamt 18 Löcher und befindet sich in Karlsburg/Alba Iulia. Andere Anlagen gibt es noch in Bukarest und Breaza. Interessenten, die Mitglieder im Golfverband sein wollen, können sich bei einem der Golfvereine landesweit einschreiben. Die Mitgliedergebühr beträgt 500 Euro im Jahr.
100 Lei kostet das Spiel für 18 Löcher auf der Anlage in Rekasch. Golfkurse werden hier angeboten, für diejenigen, die sich im Golfspielen nicht so richtig auskennen. Eine Stunde mit einem persönlichen Trainer kostet 60 lei. Die notwendige Ausrüstung kann vor Ort geliehen werden.