Es ist nicht nur eine Zeit des Gedenkens, sondern auch eine Zeit der ehrlich-kritischen Bilanz: Das Temeswarer Revolutionsmemorial und das DFDB veranstalteten vom 26. bis 28. November im AMG-Haus zum Thema Revolution und drei Jahrzehnte Demokratie die internationale Konferenz „Nach dreißig Jahren. Das vergiftete Erbe des Kommunismus“. Eröffnet wurde die Veranstaltung im Festsaal vom DFDB-Vorsitzenden Dr. Johann Fernbach und von Gino Rado, dem Geschäftsführer des Revolutionsmemorials. In seinem Grußwort erinnerte Dr. Fernbach an maßgebliche und unvergessliche historische Fakten u.a., dass die Revolution von 1989 ihren Beginn in Temeswar fand und die Begastadt die erste freie Stadt des Landes war, scheute aber auch nicht davor, eine kritische Bilanz der 30 Jahre unserer neuen Demokratie zu ziehen: „Dreißig Jahre danach können wir uns die Frage stellen, ob wir auch wahrlich frei sind...“ An den zweitägigen Arbeiten der Konferenz beteiligten sich außer etlichen Ehrengästen wie Ralf Krautkrämer, der deutsche Konsul in Temeswar, Dr. Saskia Schmidt, Leiterin der Abteilung für Kultur, Bildung und Angelegenheiten der deutschen Minderheit in der Deutschen Botschaft Bukarest, Vertreter der Temescher Präfektur und der Stadtverwaltung sowie auch zahlreiche Fachleute von Hochschulen, Forschungsinstituten, Vereinen, Memorials und Museen aus Deutschland,Ungarn, Bulgarien, Albanien, der Moldauischen Republik und Rumänien (u.a. CNSAS, Verein der Bărăgan-Verschleppten, Verein der ehemaligen politischen Häftlinge). Den Referaten betreffend Aspekte des Kommunismus und der Repression, der Revolutionen oder des Umsturzes in anderen europäischen Ländern folgten rege Diskussionsrunden. Zu einem Höhepunkt gestaltete sich im AMGHaus die Expo „Leipzig - Orte der Friedlichen Revolution“, eine von Dr. Saskia Schmidt eröffnete Wanderausstellung der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Leipzig. Im Rahmen der Veranstaltung wurde das Revolutionsmemorial Temeswar besucht, desgleichen präsentierte man mittels eines Workshops die Gedenk
stätten Sighet, Gherla, Sf. Gheorghe und Bădăcin.