Doppelprojekt als Premiere für Lenau-Schüler (Fortsetzung)

Alle malen und malen

Zwischendurch muss Ottilie Scherer auch vor den Jungjournalisten “Farbe bekennen”

Die Bilder sind fertig

Die Ausstellung am Samstagvormittag Fotos: Zoltán Pázmány (2), Ottilie Scherer, Siegfried Thiel

Banater Landschaften als Ölgemälde

4. März 2020. Ein Mittwoch. In der  Lenau-Schule malen die Schüler Landschaften aus dem Banat, unterstützt und angeleitet von Ottilie Scherer. Sie Kursleiterin ist eine ehemalige Schülerin des Nikolaus Lenau-Lyzeums, die jetzt in Deutschland wohnt und sich mit Malen und Hypnosetherapie befasst. Die Kinder mögen sie. Die Kinder, die am Malen beteiligt waren, waren still und hatten ein sehr schönes Erlebnis. 30 Schüler waren die gesamte Schulwoche über dabei. Das Projekt bezog sich sowohl auf das Malen, aber auch auf das Schreiben, denn eine Schreibwerkstatt mit sogenannten Jungjournalisten fand parallel statt und begleitete den Mal-Workshop. 

Nach der Technik von Bob Ross „Nass-in-Nass“ fertigten die Kinder Bilder mit Ölfarben an. Das erste Bild ist ein Doublette des Gemäldes „Heide“  von Franz Ferch auf einer 40x50 Zentimeter großen Leinwand. Alina Ioana Regep, eine 15-jährige Teilnehmerin der  9 SW Klasse, sagt: „Die Erfahrung fand ich allgemein als sehr lustig. Was ich besonders außergewöhnlich finde, ist, dass wir bei dem Malen des Himmels rot benutzt haben, um eine lila Farbe zu erhalten und ich kannte diese Technik nicht.”

Das Andere ist eine Kopie von „Die Kaul” auf eine 30x40-Zentimeter-Leinwand. Ein 13-jähriger Junge der 7. C-Klasse, Giulian Wiebe,  sagt, dass das  Bild ein bisschen schwer zu malen sei, weil  die Leinwand kleiner als die erste ist und auch, weil es aus einer anderen Perspektive gemalt sei. Beim Stamm des Baumes mussten sie den Pinselstil verwenden. Insgesamt habe er Spaß und sei letztendlich zufrieden mit seinem Bild.

Insgesamt wurden fünf Bilder von jedem Schüler gemalt und alle wurden zum Schluss, an einem Samstag in der Lenau-Schule ausgestellt.

Anais-Zara Dragu

 

Kurzferien voll mit Lernen

Was ist eigentlich Schule Anders? Schule Anders ist ein Projekt, das von den Schulen in Rumänien jährlich organisiert wird. Es handelt sich um einen Woche, in der kein gewöhnlicher Unterricht abgehalten wird, sondern in der die Lehrer verschiedene außerschulische Aktivitäten mit den Schülern durchführen. Der Tagesablauf wird dabei oft flexibel organisiert und angesetzt.

Die Vorteile dieses Projektes sind, dass die Schüler sich in diversen Bereichen weiterbilden, aber auch – in diesem Fall – die deutsche Sprache fördern. Außerdem freunden sie sich mit mehreren Kindern an, egal ob sie jünger oder älter als sie sind und lernen in Gruppen zu arbeiten. Es gibt eigentlich keine Nachteile, nur, dass die Lehrer ihren Unterrichtsstoff verschieben müssen. Grundsätzlich sind die Schüler glücklich darüber, dass man so eine aktive Freizeit gestaltet – eben „Schule mal anders/ Școala altfel“.                                               

Die Lehrer aus der Nikolaus Lenau Schule haben dieses Jahr Ausflüge geplant. Sicher veranstalten nicht alle Klassen einen Ausflug, aber es wurden andere Aktivitäten gemacht. Einige Klassen besuchten interessante Orte aus Temeswar, zum Beispiel das Kunstmuseum oder das Experimentarium. Andere gehen auf Klassenfahrt und einige Schüler aus verschiedenen Klassen nehmen an Seminaren teil, wie das Malen und Zeichnen oder dem Journalismus-Seminar. Schüler der siebten und neunten Klasse nahmen am Mal-Kurs teil und einige Schüler der achten Klasse am Journalismus-Seminar.

„Ich bin hierher gekommen, weil ich zeichnen und malen mag. Ich denke, ich kann diese Erfahrung eines Tages nutzen. Außerdem ist dieser Kurs für talentierte Kinder und auch für Studenten gedacht, die am Zeichnen interessiert sind“, sagt eine Schülerin aus der siebten Klasse. “Ich mag das Zeichnen sehr”, erklärte eine Neuntklässlerin aus der Klasse für Sozialwissenschaften. „Wir hatten mehrere Optionen, aber ich hatte mich für das Malkurs entschieden. Ich wollte die Projektwoche mit etwas Inspirierendem verbringen.”

Schließlich gilt die Projektwoche als geliebte „Kurzferien” indem man Vieles lernen und Vieles tun kann.

Ana Cristina Sucutărdean

 

Wie Lenau-Schüler ihre Leidenschaft für das Malen entdecken

„Warum bist du hierher gekommen?” „Was hast du bei diesen Workshop gelernt?” „Würdest du in der Zukunft an so einem Workshop wieder teilnehmen?” Diese Fragen wurden den Kindern, die am Mal-Seminar teilgenommen haben, gestellt. Schon beim ersten Zusammentreffen gab es eine besondere Stimmung in der Klasse der jungen Maler. Sie verfolgten aufmerksam die Erklärungen der Kursleiterin Ottilie Scherer. Die Techniken wurden von Bob Ross inspiriert. 

„Ich bin hier gekommen, weil das Malen mich beruhigt und weil ich neue Kollegen treffen wollte”, sagt Giulian Wiebe, ein 13-jähriger Junge. Viele der anderen Teilnehmer hatten ähnliche Antworten. Die meisten hatten schon eine Leidenschaft für Zeichnen. Aber eine Antwort fällt dennoch auf: „Ich bin hierher gekommen, weil mich meine Zeichenlehrerin gezwungen hat.” Eine andere war: „Ich male gern, weil ich meine Gefühle durch meine Werke ausdrücken kann”  Bei der nächsten Frage  bekamen wir mehrere detailierte Antworten. Aida Mihaela Bojin sagt uns, sie habe gelernt, wie man zum Beispiel Wolken zeichnet, sich neue Maltechniken aneignet und sie habe generell ihre Kenntnisse erweitert. 

Das Malseminar wurde von Ottilie E. Scherer organisiert, die auch einst Lenau-Schülerin war. Die Teilnehmer würden, wenn sie könnten, an so einem Kurs wieder teilnehmen, weil es ihnen sehr gefiel. „Ich würde das Seminar noch einmal besuchen, um neue Kenntnisse zu erwerben, hieß es bei gleich mehreren.”

Sara Wasicsek

 

In fünf Tagen: Vom Amateur zum echten Maler

Die Kinder haben mit Ottilie Scherer in Ölfarben gemalt. Durch die Bob-Ross-Technik haben sie Landschaften aus Rumänien in den verschiedenen Jahreszeiten gemalt. Diese Technik heißt auch Nass-in-Nass. Die meisten haben etwas Neues gelernt. Eigentlich sind sie Amateure, aber sie lernen sehr schnell.

Am ersten Tag haben die Schüler auf weißen Hintergrund gemalt. Sie haben die Leinwände  mit Verdünnungsmittel vorbereitet.  Am zweiten und dritten Tag  haben auf sie auf einem schwarzen Hintergrund gemalt. Auf schwarz ist es immer schwerer zu malen.  Man sagt, wenn man auf dunkle Farben zeichnet,  muss man mit warmen Farben das Bild wiedergeben. Am vierten und am fünften Tag haben sie die letzten Details gemacht. Am Samstag  fand eine Ausstellung in der Lenauschule statt.

Der Malkurs war eine neue Erfahrung für die Lenauschüler.

Daria Mihălescu

Das Redaktionsteam: Matei Crăiniceanu, Elena Chelaru, Anais-Zara Dragu, Daria Mihălescu, Ana Cristina Sucutărdean, Luca Sava, Sara Wasicsek, Zoltán Pázmány (Fotoreporter). Koordination: Anna Klassen und Siegfried Thiel.