Reschitza – „In diesem Jahr gibt es die erste Bewährungsprobe für den dualen Berufsschulunterricht in Reschitza“, sagte Bürgermeister Ioan Popa (PNL) zum Auftakt seiner Pressekonferenz zum Thema, zu dem er auch die beiden anderen implizierten Faktoren Unternehmer und das Schulinspektorat – eingeladen hatte und die zum Abschluss einer Arbeitsbegegnung zwischen den drei im dualen Berufsschulunterricht Implizierten stattfand. Mit „Bewährungsprobe“ meinte Popa den ersten Absolventenjahrgang, der Ende des kommenden Frühjahrs die Schul- und Werkbänke verlassen wird. „Dann werden wir unsere erste Bilanz ziehen bezüglich dieser Unterrichtsform, die bis in die 1950er Jahre in Reschitza und seinem Berufsausbildungssystem, das die Werke initiiert hatten, seinen
rumänienweiten Vorreiter hatte.“ Fakt ist, dass sich die Vorteile dieses Unterrichtssystems herumgesprochen haben, vor allem unter den Eltern, und dass die Zahl der Berufsschüler, die diesen Ausbildungsweg gewählt haben, von Jahr zu Jahr gestiegen ist. Für das Schulinspektorat und die Unternehmerschaft erweist sich das System als attraktiv – noch nie waren so viele Unternehmervertreter zu einer derartigen Begegnung wie die jetzige, die als Auftakt der Vorbereitungen und als Planungsgrundlage für die Schulklassen des dualen Berufsschuljahres 2020-2021 angedacht war. Und übrigens: bei der Reschitzaer Begegnung war auch ein persönlicher Emissär und Beobachter des Bürgermeisters von Großwardein, Ilie Bolojan (PNL), anwesend, was den Reschitzaer Bürger
meister besonders freute. Ioan Popa, der Ilie Bolojan und dessen Großwardein/Oradea als Vorbilder in der Stadtführung und -gestaltung und Bolojan als eine Art Mentor betrachtet, konnte es sich nicht verkneifen, zu betonen, dass Großwardein nach einem Besuch von dessen Bürgermeister in Reschitza das Modell des dualen Berufsschulunterrichts von Reschitza übernommen hat und ebenfalls erfolgreich implementiert. Die erwähnte Begegnung fand im Tagungssaal des Rathauses von Reschitza statt. Bürgermeister Popa gab mehrmals seiner Freude Ausdruck, dass zur Begegnung so viele Unternehmensvertreter erschienen waren. „Das ist das beste Zeichen, dass das Vertrauen der Unternehmerschaft in dieses Berufsausbildungssystem steigt,“ sagte Popa, „Ich
glaube aber, dass alle implizierten Bereiche das Projekt duale Berufsausbildung für eine Opportunität halten, in erster Linie zur Lösung des Problems fehlender ausgebildeter Arbeitskräfte mit einem soliden Grundwissen. Ich gestehe hier und an diesem Ort, dass sowohl ich und meine private Firma, als auch viele Firmen in meiner Nachbarschaft am Ufer des Franzdofer Stausees im vergangenen Sommer ohne die Schüler des dualen Berufsausbildungssystems verloren gewesen wären. Die haben uns durch ihren Arbeitseifer, ihr Berufswissen und Können buchstäblich gerettet.“ „Natürlich“ habe keiner den Anspruch und die Hoffnung, dass beim Jahrgang der Absolventen 2020 – dem ersten des Neuanfangs des dualen Berufsschulunterrichts in Reschitza - „zehn von
zehn Schülern sofort als Firmenangestellte übernommen werden können und/oder bereit sind, übernommen zu werden. So ist nunmal das Leben: während die einen feststellen könnten, sie hätten den Berufsweg verfehlt, andere, sie wären zu etwas Höherem berufen, bleiben 20-30 Prozent der Meinung, dass der eingeschlagene Weg für sie der Richtige war. Das ist gut so und auf alle Fälle für die Firmen ein Gewinn. Ich werde mich zeitgerecht melden, und die genaue Entscheidungssituation der Absolventen öffentlich machen.“ Der Bürgermeister und mehrere der Firmenvertreter beeilten sich, zu versichern, dass sie nach wie vor die materiellen Bedingungen zu garantieren bereit sind, derer sich die Schüler des dualen Berufsschulsystems erfreuen: die Stadt gewährt ihnen freie Kost und
Quartier, die Firmen ein vergleichsweise ansehnliches Handgeld, das die staatliche Förderung (Stipendien) verdoppelt. „Diese Aufgabe der Förderung des dualen Berufsschulunterrichts haben wir, die Stadt, auf uns genommen und werden sie weiter erfüllen. Zu meiner Freude habe ich feststellen können, dass auch Großwardein seitens der Stadt den Berufsschülern des Systems eine beträchtliche finanzielle Förderung zukommen lässt. So versuchen wir, Dynamik, frisches Blut an unsere Städte zu binden. Letztendlich möchten wir die Entvölkerung stoppen und dem Exodus Einhalt gebieten, die Reschitza seit 20 Jahren lähmen.“ In Reschitza wird an zwei Schulen dualer Berufsschulunterricht angeboten, im Technischen Kollegium und im Wirtschaftskollegium des Banater Berglands.