Der umtriebige Bürgermeister von Reschitza, Ioan Popa (PNL), der nie um Antworten und Lösungen verlegen ist, hatte seit rund sieben Jahren eine Schwachstelle, die ihm schon im Wahlkampf 2016 um den Bürgermeisterposten einige Schwierigkeiten bereitete, weil er sich eine Blöße gab, die sehr einfach zu attackieren war: die Bauruine im Stadtzentrum, bei der Ausfahrt in Richtung Domantal-Anina. Popa wurde, seit er Bürgermeister ist, von seinen politischen Kontrahenten bei jeder Gelegenheit unter die Nase gerieben, dass er ambitiöse Pläne zur Neugestaltung des Reschitzaer Stadtzentrums realieren will, aber nicht im Stande sei, das halbfertige Betongerüst seines Immobilienprojekts im Stadtzentrum, in dessen Mitte ein Baukran rostet, zu Ende zu bauen.
Seit Mitte Januar ist allerdings wieder Leben in die Bauruine eingekehrt: Bauarbeiter haben sich an die Baustellenorganisierung und -versorgung gemacht, ständig fahren Lastwagen aus und ein. Es tut sich was. Popa ging nun in die Offensive. Er lud zu einer Pressekonferenz und, ganz er selber, leitete sie auf seine persönliche Art ein: „Damit meine vielen `Freunde` eine Antwort haben auf ihre Frage, ob der Popa nun endlich genug gestohlen hat, um sein Immobilienprojekt im Stadtzentrum von Reschitza fertig zu bauen: Mein alter Freund Romeo Dunca hat Ende 2018 in Österreich ein gutes Geschäft gemacht, indem er einen Teil seiner Firma verkauft hat und er springt mir nun mit einem Teil von dem Geld bei: wir bauen das Immobilienprojekt im Reschitzaer Stadtzentrum gemeinsam zu Ende!”
Popa und Dunca verband bisher vor allem eines: ihre Begeisterung für die Berge und fürs Skifahren. Popa hat rund um den Gozna-Stausee oberhalb von Franzdorf einen touristischen Komplex mit exzellenten Skianlagen und Kunstschnee aufgezogen. Er arbeitet daran, seinen Skitraum Richtung Semenik auszubauen (das Plazet des Tourismusministeriums und das Versprechen staatlicher Unterstützungen dazu hat er bereits), während Dunca immer noch im Zank liegt mit dem Rathaus Turnu Ruieni, das ihm seine ambitiösen Pläne zum Ausbau eines Wintersportorts am Muntele Mic nach wie vor tatkräftig (und nicht uninteressiert) verbaut (unsere Zeitung berichtete wiederholt von diesem Konflikt, der jetzt im Prozessstadium gerichtlich entschieden werden soll).
Dunca zum Reschitzaer Immobilienprojekt auf der selben Pressekonferenz, wo er ausschließlich von „meinem Freund Nelu” (d.i. die rumänische Koseform von Ioan/Ion) sprach: „Den Nelu kenne ich sehr gut. Ich habe auch schon seit Längerem Kenntnis von seinem Finanzierungsbedarf für dieses Immobilienprojekt. Und mit ihm hoffe ich, dass das Geld, das ich entschieden habe, in Reschitza in dieses Immobilienprojekt zu investieren, auf raschestem Weg wieder zurückkommt. Nelu hat bereits zwei Millionen Euro da reingesteckt. Damit hat der das Bauvorhaben bis zur jetzigen Realisierungsphase gebracht, die über so lange Jahre als Bauruine vielen in der Nase gesteckt hat. Ich bin jetzt mit einer viel kleineren Summe dazugestoßen, mit der wir das Bauen neu durchstarten. Es handelt sich vorerst wirklich nur um ein paar hunderttausend Euro, also nicht so viel...”
Letztendlich verfolgt das Pojekt „City Centre Reșița” die Errichtung eines siebenstöckigen Gebäudes mit 70 Appartements. Im Untergeschoss soll der Parkraum mit 46 Abstellplätzen entstehen (weitere 56 Parkplätze gibt es später rund um die Immobilie), darüber ein Handelsuntergeschoss; Büroräume und ein Verwaltungstrakt im Parterre, auf den Etagen eins bis fünf je 13 Appartements (jeweils fünf Drei-Zimmer-Wohnungen – mit einer Wohnfläche zwischen 76 und 125 Quadratmeter - und acht Zwei-Zimmer-Appartements mit einer Wohnfläche von 52 bis 70 Quadratmeter); die sechste Etage soll vier Drei-Zimmer-Appartements beherbergen sowie eine Penthouse-Wohnung von 220 Quadratmetern. Der Dachraum soll begrünt werden und als Blockterrasse dienen.
Und das Ganze soll bereits „im Juli-August 2019” fertig sein, verkündeten die beiden Optimisten auf ihrer Pressekonferenz. „Zumindest, was die Festigkeitsstrukturen betrifft”, schränkten sie nach ungläubigem Lächeln der Journalisten ein. Doch spätestens im März 2020 sollen die ersten Bewohner tatsächlich einziehen können, gaben Popa und Dunca sich realistisch(er). Letztendlich handele es sich um eine Gesamtinvestition von rund sieben Millionen Euro, verkündeten sie.
Zwei der Appartements seien bereits verkauft, sagte Romeo Dunca in Reschitza, zu einem Preis von 950 Euro pro Quadratmeter, auf die restlichen der ersten 20 zum Verkauf anstehenden Wohnungen gäbe es bereits feste Optionen. Dazu Dunca: „Ich hoffe, mit diesem Projekt stellen wir für Reschitza ein Bezugsobjekt hin. Nelu beschäftigt sich in seiner Position als Bürgermeister damit, allen Reschitzaern den Verbleib in ihrer Stadt schmackhafter zu machen, dass die Leute in der Stadt bleiben und nicht mehr wegziehen, ich unterstütze ihn dabei, indem ich mithelfe, für die Bleibewilligen angenehmeren Wohnraum zu schaffen. In dieser Immobilie zu wohnen wird genauso angenehm und unkompliziert sein, wie dir eine dieser Wohnungen zu erwerben. Am ersten Stock werden wir mehrere Appartements nicht verkaufen, sondern vermieten. Ich glaube kaum, dass es in der Nähe des Stadtzentrums ein besseres Mietangebot geben wird.”
Wer am neuen Immobilienprojekt der beiden schillernden Unternehmer interessiert ist, kann sich über e-mail office@ccresita.ro oder über die Mobilnummern 0739-395040 bzw. 0739 395030 eingehender kundig machen.