Hochschullehrer Sorin Gădeanu referierte zum Thema „Die Zeit der Mundart und danach“ mit aufschlussreichen Statistiken über das Sprachverhalten der Schüler aus den deutschen Muttersprachenklassen der derzeitigen Banater und Sathmarer deutschen Lyzeen und dessen Einflüsse auf das allgemeine soziale Verhalten der Jugendlichen.
Eine schöne Ehrung wurde zu diesem Anlass dem Banater Mundartautor Stefan Michael Müller zuteil: Horst Martin, Geschäftsführer der Stefan-Jäger-Stiftung, überreichte dem 80-jährigen Mundartautor in feierlichem Rahmen für sein Schaffen in der banatschwäbischen Mundart die Stefan-Jäger-Ehrenmedaille. Die Laudatio auf den aus Perjamosch gebürtigen, derzeit in Nürnberg lebenden Autor hielt Balthasar Waitz, Schriftsteller und BZ-Redakteur. Müller- Er schreibt Lyrik und Prosa in seiner Mundart aber auch in der Hochsprache, ist Stafette- Mitglied und veröffentlichte die Bände „Die Brennessel“ und „Ruf der Heide“ in Temeswar- las anschließend aus seinem lyrischen Schaffen sowie neue Texte. „Hier, unter Ihnen, fühle ich mich zu Hause“, bekannte der Jubilar. Darauf folgte ein kleiner Lesemarathon der Mundartautoren, der , wie stets, souverän und mit Humor von der Mundartautorin und langjährigen BZ/Pipatsch-Mitarbeiterin Helen Alba- Kling (Temeswar) moderiert wurde. Leider konnten in diesem Reigen der Mundartliteratur aus Rumänien und anderswo aus objektiven Gründen diesmal nicht die beiden erwarteten Autorinnen aus Saargemünd (Lothringen), Marianne Haas und Bertrand Hiegl, sowie die sächsischen Mundartautoren Walther Gottfried Seidner und Wilhelm Meitert aus Stolzenburg bzw. Großpold nicht mitmachen.
Es lasen aus ihrem Schaffen in den verschiedensten banatschwäbischen Mundarten u. a. Eva Mayer /Janowa, Theresia Kummer /Neubeschenowa, Helen Alba-Kling/ Bogarosch aber auch die beim Banater Publikum beliebten Mundartautoren aus dem Banater Bergland, Karl Windberger, Edith Cobilanschi, Gerhard Chwoika/Reschitza und Ada Lovasi/Bokschan, oder Elisabeth Rück aus Semlak. Viel Anklang bei der Zuhörerschaft und Beifall fanden wie stets die Texte in der Bakowaer Mundart von Ignaz Bernhard Fischer.
Nach einem schmackhaften Mittagessen für alle Teilnehmer mit echter Banater Küche u.a. auch Kuchen aller Art nach banatschwäbischen Rezepten fand die Veranstaltung ihren Ausklang mit einem Kulturprogramm mit schwäbischen Tänzen und Liedern. In diesem Programm (Gestaltung-Luise Finta und Edith Singer, musikalische Leitung-Arthur Fink) wirkten die Kulturgruppen des Forums, Temeswarer Liederkranz, Bunter Herbstreigen und Banater Rosmarein, wie auch die kürzlich gegründete Coctail-Band mit. Mit dem Wunsch eines Teilnehmers, dieses Fest künftig jedes Jahr zu veranstalten, ist bestimmt allen aus dem Herzen gesprochen.