EIN FILM PRO WOCHE

Sonnenallee: Burleske über den DDR-Alltag

Das DAAD-Lektorat in Temeswar/Timișoara startet eine neue Filmreihe. Jeden zweiten Donnerstag wird in der Carturești-Buchhandlung ein deutscher Film vorgeführt. Auf dem Programm steht morgen „Sonnenallee“ (1999, Dauer: 90 Minuten) in der Regie von Leander Haussmann.

Die DDR in den 70er-Jahren: Micha Ehrenreich (Alexander Scheer) lebt in Berlin, genauer gesagt: in der Sonnenallee, einer Straße, die im Westen anfängt und im Osten endet. Am Ende der Sonnenallee befand sich während der deutschen Teilung ein Grenzübergang zwischen Ost- und Westberlin. Die Wohnung ist eng, der Nachbar bei der Stasi, der Onkel aus dem Westen schmuggelt Nylons und ein grüner BRD-Ausweis lässt Michas Mutter um Jahre altern. Abgesehen davon ist das Wichtigste für Micha die Sonnenalle-Schönheit Miriam (Theresa Weißbach). Micha legt ihr sein Leben zu Füßen und lernt dabei, es in die eigene Hand zu nehmen. Doch sie liebt seinen Wessie.

„Sonnenallee“ heißt der Film in der Regie von Leander Haussmann aus dem Jahr 1999, der mit 70er-Jahre- und DDR-Klischees spielt. Ost und West werden dabei auf die Schippe genommen und man lacht darüber, auch wenn die Satire auch viele Wahrheiten ans Licht bringt. Der große Bruder ist die Sowjetunion, der Klassenfeind der Rest der Welt und der antifaschistische Schutzwall die Mauer, die Ost- und Westberlin von einander teilt.

Das Drehbuch wurde von Thomas Brussig, Detlev Buck und Leander Haussmann entwickelt, Brussigs Roman erschien im selben Jahr. Der Film schildert auf humoristischer Weise das Leben Jugendlicher in Ost-Berlin. Um ihn zu sehen, braucht man nicht vorher ein Geschichtsbuch gelesen zu haben, wie der Regisseur in einem Interview zum Besten gab. Es ist ein Film, den jeder versteht, aus dem man trotzdem etwas über die wilden 70er lernen kann.

Wer „Sonnenallee“ sehen möchte, der kann morgen um 18 Uhr in die Teestube der Carturești-Buchhandlung (Mercy-Straße 7) gehen. Hier setzt das DAAD-Lektorat an der TU Politehnica zusammen mit dem Deutschen Kulturzentrum die im vergangenen Jahr gestartete Filmreihe fort. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Goethe-Institut. Jede zweite Woche wird im Rahmen der Filmreihe „Das alles war Deutschland... auch!“ ein deutscher Film mit englischen Untertiteln gezeigt. Die Filmreihe wird am 27. Oktober mit „Das Leben der Anderen“ fortgesetzt.