Viele große Meisterwerke der Musikgeschichte haben eine spannende Entstehungsgeschichte und wurden durch besondere Umstände ihrer Uraufführung erst berühmt. Andere verschwanden – trotz ihrer Bedeutung – für viele Jahre von den Konzertprogrammen, bis sie wieder durch einen Zufall entdeckt wurden. Doch die Neuzeit, besonders das 20. Jahrhundert, brachte eine noch traurigere Erfahrung mit sich: manche Musikwerke durften nicht aufgeführt werden, weil sie zum Kulturgut einer bestimmten ethnischen oder religiösen Gruppe gehörten. Dieses Schicksal hatte auch das Oratorium Die Könige in Israel vom Temeswarer Komponisten Wilhelm Franz Speer (1823-1898): es entstand 1881, wurde dem Temeswarer Philharmonischen Verein gewidmet, am 15. April 1882 fand seine Uraufführung statt, danach verschwand es in einem vergessenen und verstaubten Archiv. Nach knapp 140 Jahren soll nun dieses Werk wieder dem Temeswarer Publikum präsentieret werden.
(Lesen Sie in der Banater Zeitung von Mittwoch)