Die politischen Aussichten nach der Regierungsübernahme durch die liberale Partei PNL, die wirtschaftliche Situation, Bildung in deutscher Sprache, duale Ausbildung und andere Aspekte, die für Investoren von Bedeutung sind, kamen zur Debatte, als der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț Gast des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs DWC Banat war. Da es nur noch wenige Tage bis zur Präsidentschaftswahl sind, rückte dieser Aspekt stark in den Vordergrund der Debatten.
Der Parlamentarier machte eine Evaluierung der Minister im neuen Kabinett („Die meisten sind vom Fach, sind seit langem Abgeordnete und haben einen guten Kontakt zum Parlament.“). Ovidiu Ganț glaubt, dass die neue Regierung konsequent bleiben muss, aber auch vor schweren Entscheidungen steht. Zum einen darf die Regierung keine Einschnitte bei Renten und Gehältern vornehmen, wie dies schon einmal unter Premierminister Emil Boc geschehen war. „Diese Maßnahme von damals hatte verheerende politische Auswirkungen und viele Jahre PSD-Regierung zur Folge“. Der Abgeordnete der deutschen Minderheit sprach den Zentralismus in Bukarest an – mit vielen sinnlosen Institutionen in den Verwaltungskreisen – aber auch die Tatsache, dass sich die politischen Parteien davon verleiten lassen immer „neue Gesichter“ ins Parlament bringen zu wollen, wobei diese keiner kennt, sie oftmals keinen Einfluss haben und auch keine Erfahrung, um etwas für ihre Wählerschaft in der jeweiligen Region zu bewirken.
Angesprochen wurden auch die diversen einzelnen Situationen, mit denen sich die Geschäftsleute konfrontieren, aber auch allgemeine Themen, wie zum Beispiel, warum im Endeffekt, trotz steigender Wahlbeteiligung im Ausland, viele rumänische Staatsbürger, die im Ausland leben, nicht wählen gehen. Der Werksleiter von Heraeus Rumänien, Samuel Cireș, der mehrere Jahre in Deutschland lebte, meint, nach mehreren Jahren im Ausland sei man „nicht mehr mit den politischen Verhältnissen in Rumänien vertraut“, sodass viele sich nicht zum Wahlgang entschließen können.