„Ein Walzer muss es sein/ Nur ein Walzer ganz allein…“ – Mit diesemauch hierzulande beliebten Lied berührte die Solistin Frauke Linkunwillkürlich und endgültig die Herzen und Gemüter der Zuhörer allerGenerationen kürzlich im Konzert des deutschen BelVoce-Ensembles im Temeswarer AMG-Haus. Aber nicht nur mit dieser Arie aus der Operette „Rose von Stanbul“ von Leo Fall, einem hundertjährigen aber unsterblichen Lied. Zum Anlass des Tages der Deutschen Einheit lud das Deutsche Konsulat Temeswar und speziell Konsulin Regina Lochner (eigentlich Ehrenmitglied dieser Solisten- Gruppe) das deutsche Ensemble zu einer überraschenden Konzertreihe im Banat, der ersten in Rumänien, ein. Die sieben Gesangssolisten (künstlerische Leitung Gründerin Erika Sommer seit 2003) mit klassischer Ausbildung und einembreit aufgefächerten Repertoire von Oper bis Unterhaltungsmusik botenunter Klavierbegleitung von Norbert Henß vergangene Woche gleich zwei Konzerte im AMG-Haus sowie ein Konzert „Von Mozart bis ABBA“ in Reschitza. „Wir möchten diese wenn auch nicht vergessenen Komponisten mit ihren Werken aber auch Biographien ins Rampenlicht stellen“- So führte Konsulin Lochner in das AMG-Konzert „Verboten und verbannt“ ein. Präsentiert wurden nicht nur die Lieder sondern auch die Komponisten, die verboten und verfemt während der Nazizeit aus Deutschland und Österreich vertrieben, nach Übersee flüchten mussten: Paul Abraham, Oscar Straus, Kurt Weill, Leo Fall, GeorgKreisler, Hanns Eisler, W.R. Heymann, dazu der Komponist Robert Stolz, der aus Protest gegen das Naziregime 1938 Österreich verließ undausgebürgert wurde. Die wenigsten von ihnen hatten in den USA Erfolg, mussten sich mit Auftragsarbeit bis zu Kriegsende über Wasser halten. Wenn das Programm mit Arien von Paul Abraham („La bella Tangolita“) und Oscar Straus oder Friedrich Hollaender (der Hit „Johnny, wenn du Geburtstag hast“) einsetzte, so folgten weitere Lieder, die in den 30gern in allem Munde waren (z.B. Kurts Weils „Seeräuberjenny“ oder die unvergleichlichen Kreisler-Chansons mit ihrem bissigen Witz). Wie nicht anders erwartet, spendete das kleine aber begeisterte Publikum lebhaft Beifall, als die beliebten Arien von Robert Stolz („Spiel auf deiner Geige“ und „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“) oder die hier so bekannten Kalman-Arien aus den Operetten „Gräfin Mariza“ („Höre ich Zigeunergeigen“) oder „Csardasfürstin“ erklangen. Zum Schluss boten die BelVoce-Solisten gemeinsam mit der deutschen Konsulin Regina Lochner das Abschiedslied „Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände“ von P. Abraham.
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