„Wir sind heute hier zusammengekommen, um Sie, Exzellenz, verehrter Herr Bischof und geschätzter Landsmann Martin Roos, zu ehren. Wir hätten das gerne an unserem Heimattag in Ulm, vor der großen Gemeinschaft der Banater Schwaben gemacht. Es sollte alles anders kommen, aber im Nachhinein betrachtet, ist es gut, dass wir und hier treffen können. Hier im Banat, wo alles angefangen hat, hier im Bischöflichen Ordinariat, wo die geistlichen Wurzeln unseres Seins liegen, wo sie gestaltet und gepflegt werden. Hier, wo so deutlich zum Ausdruck kommt, und dass es so deutlich zum Ausdruck kommt, liegt auch an Ihnen und Ihren Büchern, dass die Völker kommen und gehen, die Mauern errichtet und stürzen, aber die christliche Botschaft überdauert und fortlebt. 300 Jahre, bisher, hat auch unsere Banater schwäbische Gemeinschaft zum Fortbestand dieser Glaubensgemeinschaft beigetragen, Kleriker und Laien zusammen“. Kompakter und treffender hätte es Peter Dietmar Leber, Vorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Deutschland nicht formulieren können. So begann er nämlich am Samstagabend seine Laudatio auf den Bischof Emeritus im Bischöflichen Ordinariat in Temeswar. Die Landsmannschaft hatte nämlich Martin Roos die Prinz Eugen-Nadel verliehen und durch seinen Bundesvorsitzenden überreichen lassen. Der amtierende Bischof, Jozsef Csaba Pal freute sich, dass Menschen von außen „erkennen, wo etwas Besonderes geschieht und Zeichen setzen“. Genauso emotional wie die Laudatio war auch die Ansprache von Bischof Emeritus Martin Roos, der zunächst nach Worten suchte, um dann ein Plädoyer der besonders Art vor dem erlesenen Publikum, aus Klerikern, Diplomaten, Vertretern von Deutschen Foren, Landsmannschaft und Heimatortsgemeinschaften zu halten. Martin Roos sprach nämlich gerade in der derzeitigen Situation schrumpfender deutscher Gemeinschaften über die Notwendigkeit von Zusammengehörigkeit und Zusammenhalt, wies auf die Problematik in den Pfarrgemeinden hin, und nicht zuletzt erwähnte er, „dass die Nadel eigentlich hinaus gehört“. Mit „hinaus“ meinte er zu den Priestern in den katholischen Glaubensgemeinden des Banats. Man müsste im Grunde viele Nadeln austeilen, sinnierte er. Er verstehe das so, dass durch den Bischof die Priester geehrt werden und diesen Dankbarkeit gezollt wird. Denn „draußen, wird die Arbeit geleistet und zwar in einer Situation, geprägt nicht nur von einer psychischen, sondern vor allem von einer seelischen Belastung“. Lange bevor sein Nachfolger ernannt wurde, habe er „des Öfteren gesagt, ´ich beneide ihn nicht´. Deswegen sind solche Dinge, solche kleinen Zeichen der Verbundenheit und der Zusammengehörigkeit sehr wichtig“, setzte der Geehrte fort. Die Kirchen und Friedhöfe, die Peter Dietmar Leber in seiner Laudatio erwähnt hatte, halten - nach Ansicht von Bischof Roos - die Erinnerung an den Beitrag der Banater Schwaben – nun schon seit drei Jahrhunderten. „Wir hoffen, dass wir über diese Durststrecke hinweg, auch diese beiden Denkmäler (Anm.d.Red.: Kirchen und Friedhöfe) bewahren, pflegen und aufrechterhalten können.
Die gesamte Laudatio auf Bischof Emeritus Martin Roos sowie ein Glückwunschschreiben des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Banater Zeitung.