Elsa Lucia Kappler: Der Name ist Lenau-SchülerInnen mindestens seit drei Jahren ein Begriff. Elsa Lucia Kappler war einst als Deutschlehrerin an der Lenau-Schule in Temeswar/Timişoara tätig gewesen. Ihren Namen trägt heute ein Preis, der jedes Jahr an SchülerInnen mit besonderen Leistungen im Fach Deutsch verliehen wird.
Vor Kurzem fand im Lenau-Festsaal die jährliche Kappler-Preisverleihung statt. Gewinner waren in diesem Jahr Karina Körösi aus der 10. und Victor Jivănescu aus der 12. Klasse. Die beiden erhielten nicht nur ein Diplom und ein Buch, sondern auch einen Umschlag mit jeweils 250 Euro. „Ich finde, es ist ein sehr schöner Lohn für die Schüler.
So können dir lernen, dass man es auch zu etwas bringen kann, wenn man in einem Bereich sehr gut ist“, sagt Deutschlehrerin Astrid Otiman, stellvertretende Lenau-Schulleiterin. Um den Preis konnten sich freiwillig die besten Schüler in Deutsch bewerben. Einen Monat zuvor fand ein Wettbewerb statt, bei dem die Schüler einen Aufsatz verfassen und sich an einer Debatte beteiligen mussten. Etwa 15 SchülerInnen aus den zehnten und zwölften Klassen hatten in diesem Jahr um den Kappler-Preis gekämpft.
„Ich glaube, ich werde den Geldpreis in den Sommer investieren. Wo man hinreist, da braucht man immer Taschengeld“, sagt Karina Körösi, die bald ihre Sommerferien genießen wird. Victor Jiv²nescu, der gerade vor der Abiturprüfung steht, muss noch ein paar Wochen auf die Ferien warten. Da er ab Oktober an einer der weltweit angesehensten Universitäten studieren wird, plant er, sich von dem gewonnenen Geld neue Bücher zu kaufen. „Ich werde PPE - Politics, Philosophy und Economics an der Oxford University studieren und für mein Studium brauche ich sehr viele Bücher“, sagt der Zwölftklässler, der jetzt schon gespannt ist, was ab Oktober auf ihn zukommen wird.
Der Elsa-Lucia-Kappler-Preis wurde von drei Jahren von Prof. Dr.-Ing. Günter Kappler, selbst Absolvent des Temeswarer deutschen Lyzeums im Jahr 1939, ins Leben gerufen. Elsa Lucia Kappler (1908 – 1984) hieß die Mutter des Preisstifters und Deutschlehrerin, die mit der Lenau-Schule in zweifacher Hinsicht verbunden war: als jahrgangsbeste Absolventin 1926 und als Lehrerin in den Jahren 1956 - 1960.
Der international anerkannte Luft- und Raumfahrttechnik-Wissenschaftler gehört dem Verein der Freunde der Lenauschule an und unterstützt seine ehemalige Schule jährlich auch mit einer Spende von 500 Euro. Dieser Betrag wird für praktische Gegenstände ausgegeben, die dem Unterricht zu Gute kommen oder eine Anwendung im schulischen Alltag finden. „Im vergangenen Jahr haben wir zwei Tageslichtprojektoren bekommen. Diesmal war es eine Verstärkungsanlage für unseren Festsaal“, sagt Vize-Direktorin Astrid Otiman. Die Schule kann sich zur Zeit diese Investitionen aus eigenen Mitteln nicht leisten, daher sei die Unterstützung mehr als willkommen, so Deutschlehrerin Otiman. Die neue Verstärkungsanlage wurde anlässlich der Preisverleihung und des anschließenden Maturantenballs in Betrieb genommen.