Nur noch ein Wochenende und der Universitäre Botanische Garten „Pavel Covaci“ in Matscha/Macea versinkt in seinem Winterschlaf; ein Wiedersehen ist dann erst ab März wieder möglich. So heißt es nun Endspurt auf Matscha, um das herbstliche Angebot der Natur näher zu beschauen.
Vor dem Eingang parken heute – sonniger Novembersonntag am Mittag – mehrere Autos mit Kennziffern, die Besucher nicht nur aus dem Kreis Arad, sondern auch aus Temesch, Bihor und sogar aus Klausenburg verraten. Die Straßen sind still, das Tor steht weit offen, das Grün, wiegt immer noch vor, schwappt über den Zaun und lädt zu einem Erkundungs- oder Erholungs-Spaziergang ein.
Auf 21,5 Hektar versprechen 3800 Pflanzenarten bunte, genüssliche Augenblicke in frischer Luft. Der Garten ist eine Einrichtung der Universität „Vasile Goldiș“aus Arad. Als solche dient er als Lehr- und Forschungseinrichtung, ist aber auch dem breiten Publikum geöffnet. Der Garten ist gut organisiert: Die Alleen sind gepflegt; es gibt viele angenehme Sitzgelegenheiten, jedes Mal mit einem gut ausgewählten Blickwinkel auf Kleinodien der Natur oder auf die Skulpturen, die im Garten verstreut sind und an eine Künstlerwerkstatt erinnern, die 1988 in Matscha organisiert wurde; Tafeln neben den Pflanzen und Bäume belehren den Besucher, der sich neugierig zeigt.
Der Garten ist um ein Schlöss errichtet, einem imposanten Bau mit einer alten Geschichte: Die Domäne in Matscha sowie das Schloss gehörten im 18. Jahrhundert der Familie Csernovics: Es ist überliefert, dass der Enkel des Gründers sein Vermögen beim Kartenspiel verloren hat. Der neue Besitzer Tiberiu Karolyi hat weitere Arbeiten angeordnet und das Schloss hat im 19. Jahrhundert sein heutiges Aussehen erhalten.
Am Nachmittag haben sich noch mehr Naturfreunde in Matscha eingefunden. Es ist schwer zu sagen, was dem Besucher länger in Erinnerung bleibt, die Bäume, die aus verschiedenen Kontinenten stammen, das Alpinarium, der Kräutergarten oder die Besonderheiten: alte Eichen und ein alter Ginkgo oder die Riesenmagnolie – ein „Querdenker“ unter den 19 Magnolienarten, die den Garten zieren. Ein Wiederkehren für ein Fest der Sinne im Frühjahr ist sicher.