Sascha Kirschstein stellt eine Premiere in der rumänischen Fußballlandschaft dar. Er ist der erste deutsche Fußballspieler in Temeswar/ Timişoara und in der rumänischen Fußballmeisterschaft überhaupt und dabei auch der größte Torwart in der ersten Fußballliga (1,96 Meter), was sogar für den 35-Jährigen selbst ein Novum ist. Nachdem Kirschstein in seiner Karriere als Profi-Fußballer u.a. in der ersten und zweiten Bundesliga bei Eintracht Braunschweig, Rot-Weiss Essen, Hamburger SV, FC Ingolstadt 04 und in der jüngsten Saison bei FC Erzgebirge Aue spielte, darf nun der deutsche Torwart zum ersten Mal das Tor eines Vereins außerhalb Deutschlands hüten. Seit Beginn der neuen rumänischen Fußballsaison ist Sascha Kirschstein einer von drei Keepern des ACS Poli Timişoara. „Ich freue mich, erstmals im Ausland spielen zu dürfen. Das ist für mich etwas ganz anderes, da ich ja seit 17 Jahren nur in Deutschland gespielt habe und alle dortigen Ligen kenne“, sagt Kirschstein.
Alle Premieren rund um den deutschen Keeper setzen „Kirsche“ jedoch nur mäßig unter Druck. „Nach 17 Jahren professionelles Fußballspielen sollte es eben keinen Druck mehr geben, doch es gibt immer etwas Druck auf dem Fußballfeld: Man wünscht sich eben viel Erfolg in der Mannschaft und mit der Mannschaft. Ich freue mich natürlich als erster deutscher Spieler im Allgemeinen in Rumänien spielen zu dürfen und ich hoffe, dass ich meine Erfahrung und alles, was ich in meiner Karriere miterlebt habe, in der Mannschaft einsetzen kann“, sagt Sascha Kirschstein.
Der deutsche Fußballkeeper durfte die Temeswarer Mannschaft schon im Trainigslager in Slowenien kennenlernen. Nach dem Probetraining konnte Kirschstein den ACS-Trainer Dan Alexa überzeugen und unterschrieb vor Kurzem einen Ein-Jahres-Vertrag. Die Tage im Trainingslager mit der Temeswarer Mannschaft haben einen guten Eindruck auf ihn gemacht, lässt der deutsche Fußballtorwart wissen. Die Verwaltung des Vereins und die Spieler haben ihn „mit offenen Herzen aufgenommen“, auch wenn er über Rumänien und die rumänische Fußballweise eher nicht vieles im Vorhinein wusste. Er möge sich eher überraschen lassen, sagt Kirschstein lächelnd. Trotzdem habe er schon im Trainingslager den zuweilen harten rumänischen Fußball miterleben dürfen. „Die rumänischen Spieler sind auch sehr ballverliebt. Sie sollten mehr miteinander spielen und nicht nur am Ball hängen“, schließt Kirschstein.
ACS Poli Temeswar stieg neuerlich nach einjähriger Pause wieder in die erste rumänische Liga auf und hat sich außer den bisherigen Torstehern Eduard Pap und Mădălin Smaranda auch die Dienste von Sascha Kirschstein gesichert.