Nach acht Jahren Produktion in Rumänien, schließt die Schweizer Alu-Metall-Guss ihre Niederlassung in der westrumänischen Kleinstadt Detta. Ob es dem Unternehmer Georg Vaas schwerfällt, ist nicht zu erkennen. Seinem Rückzug hat er mit einem Oktoberfest auf der sogenannten Alu-Alm einen Rahmen gegeben, der alle versöhnlich stimmen soll. Es ist ein Abschied, „der nicht mit Wehmut verbunden ist, sondern mit Stolz, auf das, was wir geschaffen haben und wir gehen mit gutem Gewissen in die Zukunft“. Bei seiner Strategie hat der auf die 70 zugehende Mann eigenen Aussagen nach familiäre Aspekte in den Vordergrund gestellt. Seiner zuletzt auf etwa 50 Mitarbeiter geschrumpften Belegschaft in Detta geht es scheinbar so gut, dass die Mitarbeiter „ersteinmal Urlaub machen wollen und sich dann auf eigene Faust was Neues suchen“, so Georg Vaas.
Die Gießerei schließt für viele eigentlich überraschend, wollte doch Georg Vaas noch vor etwas mehr als zwei Jahren nach Reschitza expandieren und hatte in Orawitza eine kleine Filiale gegründet. Aber, wie bereits hervorgehoben, familiäre Gründe, aber auch eine sinkende Auftragslage haben den Inhaber des Familienunternehmens zu einem solchen Schritt bewogen. Auch das Hauptwerk der Alu-Metall-Guss in der Schweiz schließt seine Tore. So nimmt eine Gießerei-Geschichte von über 100 Jahren ein Ende, die Familie Vaas hatte das Unternehmen seit 2001 inne, nachdem Georg Vaas die damalige Alu Menziken Guss AG in Gontenschwil kaufte und unter neuem Namen weiterführte.
Vorwiegend Traversen für Züge wurden im Werk in Detta gegossen. In den letzten Jahren hatte Sarah Vaas, eine der Töchter des Unternehmers, die Geschäftsführung übernommen. Auch ihre Schwester Anja war oft zur Unterstützung im Rumänienwerk zugegen. Künftig wird die Familie sich mit der Vermietung von Gewerbeflächen auf ihren ehemaligen Fabrikgeländen beschäftigen. Nach den intensiven Jahren in Rumänien hatte scheinbar Sarah den Anstoß gegeben, das Unterfangen in Detta zu schließen, als sie beabsichtigte sich zurückzuziehen. Einen anderen geeigneten Geschäftsführer hatte man nach Aussagen von Georg Vaas nicht finden können. Dies einige der Argumente für diesen Schritt des Unternehmens, das sich mit einem Oktoberfest unter dem Motto: „Der Wirt zieht aus, die Alm bietet neue Chancen“ von ihren Freunden und Partnern verabschiedete. (Ein ausführliches Interview mit Georg Vaas lesen Sie in einer künftigen Ausgabe der Banater Zeitung.)