„Die Stadt bringt Lebenslust und macht mich glücklich“: Einfacher und treffender hätte sie Deutschlands Hauptstadt nicht beschreiben können. Aleksandra Bursac (19) wird ab Oktober an der Freien Universität Berlin Kunstgeschichte sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaften studieren. Die Absolventin der Fremdsprachen-Abteilung an der Nikolaus-Lenau-Schule in Temeswar/Timişoara ist nicht die einzige aus ihrer Klasse, die die deutsche Hauptstadt als Studienort gewählt hat. Auch Cynthia Biro (19) hat sich für die FU Berlin entschieden, allerdings wird sie den Studiengang Geographische Wissenschaften belegen.
„Ich interessiere mich für Erdkunde, weil mir das Fach schon immer sehr gut gefallen hat. Meine Mutter war früher Geographielehrerin und wir sind auch viel in Rumänien herum gereist“, sagt Cynthia Biro. Aleksandra Bursac, die sich sowohl für Kunst, als auch für Journalismus interessiert, fand in Berlin ein Angebot, das beide Bereiche in einem einzigen Studiengang vereint. „Ich war sofort fest entschlossen, dort zu studieren“, sagt sie. Vor drei Jahren war Aleksandra das erste Mal in Berlin gewesen. „Die Stadt ist schick und das Leben dort sehr genießbar“, sagt sie. Bei ihrer Rückkehr schwärmte sie von der deutschen Hauptstadt – und ihre Freundin Cynthia musste nicht lange überlegen, als es später darum ging, einen Studienort in Deutschland auszusuchen.
Die Motivation, in Deutschland zu studieren, war bei Aleksandra und Cynthia unterschiedlich. „Sowohl in Rumänien, als auch im Ausland gibt es gute Universitäten. Mein Ziel ist, meinen Horizont zu erweitern“, sagt Aleksandra Bursac. Cynthia, in deren Familie hauptsächlich Deutsch gesprochen wurde, hatte schon immer Deutschland als den besten Studienort betrachtet. „Ich glaube auch, dass ein deutsches Abschlusszeugnis besser angesehen wird als ein rumänisches“, sagt die junge Frau. Ob die beiden nach dem Studienabschluss in Deutschland bleiben werden? Vielleicht. Noch sei es schwer, zu behaupten, was sie in fünf bis zehn Jahren machen und wo sie leben werden. Wünsche gibt es trotzdem. Aleksandra Bursac würde gern eine Arbeitsstelle haben, die ihr ermöglicht, die Welt zu erkunden. Cynthia Biro könnte sich gut vorstellen, als Reiseführerin oder vielleicht auch als Meteorologin in Deutschland tätig zu sein. Die eigene Reiseagentur zu besitzen, wäre ein weiterer Traum Cynthias.
Egal, ob Alexandra und Cynthia in Deutschland bleiben werden oder nicht, in einer Sache sind sich die beiden einig. „Meine Schuljahre am Nikolaus-Lenau-Lyzeum waren für mich persönlich sehr wertvolle Jahre“, sagt Cynthia Biro. Aleksandra Bursac ist den Lehrerinnen und Lehrern an der Temeswarer deutschen Schule besonders dankbar: „Sie haben mir viel Wertvolles beigebracht“, schließt sie.