Die Traditionen der Banater Schwaben von den alten Dorfbewohnern zu sammeln, sie wieder zu beleben und der jetzigen Gemeindebevölkerung vorzuzeigen. Das hatte sich vor vier Jahren die damalige Kulturreferentin der Temescher Gemeinde Warjasch, Monica Lazea, vorgenommen, und gründete eine Jugendtanzgruppe, die Warjascher Spatzen. Heute wird sie von dem aus Deutschland zurückgekehrten Tanzpädagogen Hansi Müller unterstützt. Die bisher größte Herausforderung war bisher allerdings, das Fest zum 230-jährigen Bestehen der Gemeinde am vergangenen Wochenende zu organisieren.
Mit Blasmusik und banatschwäbischen Trachten ging es am Sonntag durch die Straßen der Gemeinde los. Die Warjascher Spatzen erhielten Verstärkung seitens der deutschen Tanzgruppen aus Detta, Billed und Hatzfeld, sowie von der donauschwäbischen Trachtengruppe Freising aus Deutschland. Für gute Musik sorgte die Temeswarer Kapelle Pro Amicitia.
Der Trachtenzug hielt an der orthodoxen Kirche, am Rathaus und an mehreren Familien der Jugendlichen an, wobei die jeweiligen Gastgeber zum Fest mit einem geschmückten Apfel eingeladen und die Teilnehmer mit Gebäck und Getränken bewirtet wurden. Gegen Mittag kam der Trachtenzug an der katholischen Ortskirche an, wo Pfarrer Attila Kozovits aus Perjamosch einen Festgottesdienst zelebrierte. Die römisch-katholische Kirche aus Warjasch ist dem Heiligen Laszlo, König von Ungarn, geweiht. Die deutsche Gemeinschaft feierte früher jedoch das Kirchweihfest zu Mariä Geburt.
Am Nachmittag wurde weiter gefeiert. Die Jugendlichen marschierten mit Blasmusik durch die Gemeinde. Diesmal wurden die beiden Vortänzer von zu Hause abgeholt. Der Trachtenzug kam schließlich vor dem Kulturhaus an, wo der Kirchweihbaum aufgestellt war. Versteigert wurden Hut, Tuch und Strauß und die teilnehmenden Trachtengruppen boten ein buntes Kulturprogramm. Das Fest in Warjasch klang mit einem Kirchweihball aus. Für die gute Stimmung wurde das Schlagerduo Ewald und Pedro aus Deutschland engagiert.