Einen überfüllten Opernplatz gab es am Abend des 1. Dezember im Temeswarer Stadtzentrum. Tausende Menschen hatten sich in der Fußgängerzone zwischen Oper und orthodoxer Kathedrale eingefunden, um bei der Eröffnung des achten Weihnachtsmarktes dabei zu sein. Wie auch in den vorigen Jahren fand die Veranstaltung am rumänischen Nationaltag statt. „Das, was 1918 geschehen ist, müssen wir ehren. Nun stehen wir vor einem neuen besonderen Moment in unserer Geschichte. Vor einem neuen Landes-Projekt. Lasst uns vereint sein und das, was nicht voran geht, abseits stehen. Wir müssen unseren Beitrag zum Wohl unserer Gemeinschaft, unserer Stadt, unseres Landes leisten“, so Bürgermeister Nicolae Robu während seiner Rede auf der Bühne, die vor der Oper speziell für dieses Ereignis montiert wurde.
Die Neuigkeit am diesjährigen Weihnachtsmarkt: Ein Lichtervorhang aus ungefähr 60.000 LEDs, die eine Fläche von 35/25 Metern bedeckt. Mit seiner Höhe von 23 Metern inklusive Stern, ist die Lichterkuppel sogar höher als der daneben stehende Tannenbaum. Die Menschen, die unter der Lichterkuppel standen, hatten eine besondere Aussicht auf das Ereignis: Als Bürgermeister Nicolae Robu auf Countdown den Schalter drückte, ging buchstäblich der Himmel in Lichtern auf. „Wir haben die Stadt so vorbereitet, dass es in dieser Festzeit feierlich aussieht. Wir sehen hier eine Lichterkuppel, die mindestens 60.000 LEDs hat. In der ganzen Stadt sind ungefähr 500.000 Leuchtkörper eingerichtet worden”, so der Bürgermeister.
Nachdem die Lichter angezündet waren, tanzten die Menschen den Reigentanz „Hora Unirii” und konnten die Rugby-Spieler von RCM Temeswar beglückwünschen. Diese hatten einen Tag zuvor den Rumänien-Pokal gewonnen. Der Sieg wurde auf der Bühne mit Champagner gefeiert. Es folgten die Aufführung des Volksmusik-Ensembles „Timisul” zusammen mit den Solisten Andreea Voica, Carmen Popovici, Doriana Talpes, Petrica Moise und danach Konzerte der Musikgruppen: Andi Band, Desant und Proconsul. Wie in jedem Jahr wurden die Feierlichkeiten mit einem Feuerwerk beendet.
An allerlei Leckerbissen, von Süßigkeiten bis hin zu traditionellen Gerichten, fehlt es beim diesjährigen Weihnachtsmarkt nicht. Auf dem Parkplatz vor dem ehemaligen Modehaus Modex haben die Händler von gekochten Speisen ihre Holzhäuschen eingerichtet. Aus dem ganzen Land wurden Hersteller von traditionellen Produkten eingeladen, um auf dem Temeswarer Weihnachtsmarkt ihre Waren zu verkaufen. „Wir sind jetzt das zweite Mal in Temeswar. Das erste Mal waren wir vor kurzem, beim Weinfest, hier. Wir bleiben bis Januar“, sagt uns die Verkäuferin einer Firma aus der Marmarosch/ Maramures. Kunden haben sie bei solchen Veranstaltungen genug. Wie alle anderen, verkaufen auch sie meistens gegrilltes Fleisch, Krautwickel, Gesäuertes, und – zu unserem Erstaunen – auch europäische Sardellen. Kürtőskalács bleibt die vor Ort am meist verbreitete Süßigkeit – sogar zehn Holzhäuschen mit Kürtőskalács stehen jetzt im Stadtzentrum von Temeswar. Die Händler werden hier bis zum 7. Januar 2015 bleiben.