Die Kulturtage der Sathmarer Schwaben nahm die deutsche Gemeinschaft wahr, um auch in der Region den 25. Jahrestag seit der Unterzeichnung des Deutsch-Rumänischen Freundschaftsvertrags feierlich zu begehen. Zur Veranstaltung in der Präfektur waren seitens des DFDR der Abgeordnete, Ovidiu Ganț, und der Geschäftsführer, Benjamin Jozsa, angereist, aber auch Klaus Christian Olasz aus der Deutschen Botschaft in Bukarest. Eingefunden hatten sich auch die Spitzen der Kommunalverwaltung: Präfekt, Kreisratspräsident, Bürgermeister.
Die Kommunalbehörden hoben allgemein den positiven Charakter dieses Vertrags hervor. Erwähnung fand auch, dass man mit der Qualität des neuen Flügels des deutschsprachigen Johann Ettinger-Lyzeums durchaus zufrieden sei, mit dem Rhythmus, wie diese Arbeiten vorankommen, jedoch nicht. „Es ist erfreulich, dass Präfekt und Bürgermeister wünschen, dass die Arbeiten beschleunigt werden, denn eines der Ziele des Freundschaftsvertrags ist, die Förderung des muttersprachlichen Unterrichts“, sagte der Abgeordnete Ovidiu Ganț.
Josef Hölzli, Vorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen, zitierte in seiner Rede den Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung, Hartmut Koschyk, der darauf hinwies, dass die Angehörigen der deutschen Minderheit loyale Bürger des Landes sein müssen, in dem sie leben, doch gleichzeitig muss ihnen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Identität samt Sprache Kultur und Traditionen zu bewahren. Er erwähnte die besondere Rolle Deutschlands auf dem Weg in die damals frische Demokratie in Rumänien. Der Geschäftsführer des Sathmarer Möbelherstellers Polipol, Dan Brumboiu, wies auf die 7.500 deutschen Unternehmen mit ihren mehr als 250.000 Arbeitnehmern in Rumänien hin und „im Schuljahr 2017-2018 gibt es im Kreis Sathmar 1094 Plätze an Berufsschulen, 338 werden im dualen System durchgeführt, was den Kreis Sathmar auf ein gehobenes Niveau in dieser Hinsicht stellt“.
Trotz aller positiven Initiativen und Haltungen, konnte Josef Hölzli nicht umhin, auf einige Mankos hinzuweisen, die auf rumänischer Seite spürbar sind: In den Standardpaketen der Kabelfernsehanbieter gibt es in Sathmar keinen einzigen deutschen Sender, das Handwerksgesetz ist trotz deutscher Beratung noch immer nicht verabschiedet und die Kreisschulbehörde hat sich geweigert, am deutschen Johann Ettinger Lyzeum die Anzahl der Plätze von 75 auf 85 zu erhöhen. Selbst eine Parlamentarische Anfrage des DFDR-Abgeordneten beim Bildungsminister blieb erfolglos.