Fast ununterbrochen ist das Demokratische Forum der Deutschen in Busiasch seit der Wende im Kommunalrat der Stadt vertreten. Und jedes Mal war es der Vorsitzende des Ortsforums, Josef Kanton, der das Mandat inne hatte. Nun, etwa ein halbes Jahr vor seinem 60. Geburtstag, will der Ingenieur und langjährige Leiter der Busiascher Niederlassung von Siemens am 5. Juni Bürgermeister werden. Für den Kommunalrat führt er ein 15köpfige Liste an.
„In den fast 25 Jahren als Stadtrat habe ich gelernt, dass man die Probleme der einfachen Leute erfassen muss, wenn man wirklich etwas im Ort bewegen will“, sagt Kanton im Gespräch mit der Banater Zeitung. In diesem Kontext ist dann auch seine Strategie für einen eventuellen Wahlsieg aufgebaut. „Die Frage muss immer erlaubt sein: Warum hat der nichts zu essen? Wie kannst du helfen“. Als Antwort darauf hat er die Absicht, einen Industriepark anzulegen. „Keine Schwerindustrie, die umweltbelastend ist. Grundsätzlich nicht und in einem Kurort schon gar nicht“. Der Industriepark könne vielen seiner Mitbürger einen Arbeitsplatz sichern, der sie nicht mehr zwingt, ins Ausland auf Arbeit zu gehen, so Kanton. Seine Wahlkampagne erstreckt sich auch auf die eingemeindeten Dörfer Bakowa und Zillasch, „die in der Strategie nicht vergessen werden sollen“.
Viel abgeblätterter Verputz an den Gebäuden, ein Stadtpark, dessen Rechtslage nicht restlos geklärt ist und reichlich Ruinen verflossener Industrie: Busiasch braucht auf jeden Fall neue Impulse. Das Unternehmen zum Abfüllen von Mineralwasser hat einen schweren Stand, die umliegenden Weinberge päppeln Privatunternehmen erst wieder so langsam auf und das Kurunternehmen lebt über weite Strecken vom Sozialtourismus. Diese drei Säulen der Busiascher Wirtschaft, gepaart von etwas Industrie, leiden momentan, sagt Kanton. Es sei auch schwer, einen finanzkräftigen Urlauber in das Kurortstädtchen zu bringen, wenn der Rahmen zur Freizeitgestaltung fehlt, so der Kandidat des deutschen Forums. Auch die zuletzt organisierten Festivals (Paprikasch- oder Eichhörnchenfestival) müssten seiner Meinung nach umgedacht werden. Zwar stünden sie als Werbeträger der Ortschaft, doch die Vermarktung müsse anders verlaufen: Mehr Busiascher Firmen müssten ihre Waren anbieten können und dann würde natürlich auch mehr Geld im Kommunalhaushalt verbleiben. Sonst hängt Busiasch auch in Zukunft am Tropf „von oben“ verteilter Gelder, die meist auf sich warten lassen. Wie dies bei der architektonisch besonders seltenen Kolonnade im Stadtpark der Fall war, deren Sanierungsbemühungen lange an der Finanzierung scheiterten.