„An einem Bild sind immer zwei Leute beteiligt – der Fotograf und auch der Betrachter. Und Fotos werden nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen gesehen“, so Ralf Kräutkrämer, Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar bei der Preisverleihung des Fotowettbewerbs „Ein Blick aus dem Fenster – das Banat heute“ . Der Fotowettbewerb brachte vier Gewinner hevor: Robert Tari (Platz 1), Oana Sârbu (Platz 2), Astrid Ziegler (Platz 3) und Daliana Iacobescu (Sonderpreis für Kreativität). Die Preisverleihung fand aufgrund der Lockerungen im Juni im Alpinet-Park, also im Freien statt und wurde durch die Kooperation der Banater Zeitung mit dem deutschen Konsulat und dem deutschsprachigen Medienverein FunkForum organisiert. „Fotografieren ist wie schreiben mit Licht, wie musizieren mit Farbtönen, wie malen mit Zeit und sehen mit Liebe“ eröffnete Siegfried Thiel, Vorsitzender des FunkForums sowie Redakltionsleiter der Banater Zeitung, die Preisverleihung mit einem Zitat der deutschen Fotografin Almut Adler. Gemeinsam übergaben Konsul Krautkrämer und ifa-Regionalkoordinator Florian Kerzel die Preise an Robert Tari und an Astrid Ziegler, die der Feier im kleinen Rahmen beiwohnen konnten. Die anderen beiden Gewinner bekommen bei nächster Gelegenheit ihre Preise. Die Banater Zeitung hatte bereits im Vorfeld des Ereignisses Jahresabos der ADZ/ BZ/ KR an die Gewinner vergeben. Eine Lobrede auf die Gewinnerfotos hielt auch Zoltán Pázmány, der als Fotograf der BZ gemeinsam mit der Jury des deutschen Konsulats bei der Bewertung der eingesendeten Bilder mitwirkte. „Die Bilder sind sehr unterschiedlich, aber aus der technischen Perspektive eines Fotografens kann ich sagen, dass alle vier eine immense Aussagekraft haben und eindrucksvoll die unterschiedlichen Perspektiven während der Pandemie darstellen“, so Pázmány. Das schwarz-weiß Bild von Robert Tari mit dem Titel „Social Distancing. Theresien-Bastei im Herbst“ zeigt im Vordergrund eine Frau, sitzend im Schatten. Im Hintergrund ist ein Eingang der Bastei zu sehen, aus der Licht ins Bild hereinkommt und durch den Eingang erblickt man eine Gestalt im Licht, in der Ferne. „Was mich anspricht, ist, welche Rolle das Licht in einem Bild spielt“, so der Preisgewinner. Dass beide Subjekte so voneinander entfernt sind, unterstreiche die Entfernung und Isolation im Anblick der Pandemie. Auch Astrid Zieglers Bild spielt mit dem Blick aus dem Fenster – oder viel mehr aus dem Fenster einer Glastüre. Es ist ihre Haustüre aus Paulisch/Păuliş, durch die der Betrachter Menschen in Trachten zu den Heimattagen der Banater Schwaben in Temeswar 2019 erblickt. Am Knauf der Türe hängt symbolisch für die Pandemie eine Schutzmaske, weshalb auch die Tür nicht geöffnet ist. Durch die Tür blicke man in die Vergangenheit und in die Zukunft zugleich, mit der Hoffnung, hier in Temeswar wieder eine positivere Zeit zu erleben und die Tür wieder zu öffnen.