Reschitza/Franzdorf – Er lächelte säuerlich, als er bestätigte, dass er sich mit der Initiative von Kreisratspräsident Sorin Frunzaverde hin einverstanden erklärt hatte, Gelder, die der Kreisrat an die Stadt überwiesen hat und die noch nicht abgerufen wurden, an die Gemeinde Franzdorf/Valiug abzutreten: Bürgermeister Mihai Stepanescu gab zu, dass Franzdorf eine drängendere Priorität zu bedienen hatte und das Geld dafür jetzt brauchte. Dort besitzt der Kreisrat nämlich die vergammelte Skipiste „Uriasul”/”der Riese”, die jetzt von ihrem Verwalter, der Gemeinde Franzdorf, in Ordnung gebracht werden muss, wenn sie im Winter 2014-15 genutzt werden soll. Dafür braucht die Gemeinde dieses Geld noch im Juli und nicht irgendwann später, weil das dann zu spät für die kommende Saison wäre.
„Ab Oktober ist auf der 1100 Meter langen Abfahrtspiste der Boden gefroren, wenn nicht schon zugeschneit, und dann können das Geröll, die Muren und die Felssporne nicht entfernt werden, um eine gefahrenfreie Piste zu garantieren”, argumentierte Kreisratspräses Sorin Frunzaverde (PNL) in der Beschlussvorlage - und wohl auch gleichlautend vor seinem Nichtfreund Mihai Stepanescu (PSD), der mit den Versprechen vertröstet wurde, die 50.000 Lei „bei der nächsten Haushaltsaufstockung” wiederzukriegen.
Der Deal wurde vom Kreisrat am vergangenen Freitag einstimmig genehmigt und lief als einer der vielen Tagesordnungspunkte bezüglich „Abänderung” bereits früher gefasster Beschlüsse. Solche „Abänderungen” von Haushaltsbeschlüssen sind nicht ganz unproblematisch und kommen in Teilkollision mit Gesetzen, die vor etwa zehn Jahren Änderungen in Haushaltsbeschlüssen kategorisch untersagt haben, später dann durch „Anwendungsbestimmungen” vernebelt und aufgeweicht wurden. Deshalb fühlte sich Frunzaverde wohl auch bemüßigt, weitere Erklärungen zu dieser – von den Kreisräten übrigens überhaupt nicht beanstandeten – Beschlussvorlage abzugeben: „Wir legen heute fest, mit Einverständnis des Bürgermeisters von Reschitza, dass wir 500 Millionen Lei an Franzdorf vergeben, wo das Rathaus praktisch der Verwalter der Skipiste von einem Kilometer und 100 Metern ist, die dem Kreisrat gehört. Praktisch verteilen wir den Haushalt des Kreisrats an die Rathäuser um, im Rahmen der Summen, die dem Kreisrat zur Verfügung stehen. Später, bei der erstnächsten Haushaltsumschichtung/-aufstockung, werden wir den Haushalt von Reschitza wieder vervollständigen. Das Rathaus Franzdorf muss mit den 50.000 Lei die Skipiste in Ordnung bringen, teilweise sogar neu anlegen, weil diese, im Laufe der Zeit, stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Franzdorf wird noch im Juli mit diesen Arbeiten beginnen, sobald das Geld in ihren Kassen ist, also in einigen Tagen. Ich wiederhole: die Opportunität, aber auch die Dringlichkeit der Maßnahme ist gegeben, weil solche Arbeiten nur sommersüber durchgeführt werden können. Im Oktober, wenn alles vereist ist, ist es zu spät dafür.”
Aus den Frunzaverde unterstützenden Diskussionen der Kreisräte ging hervor, dass alle bisherigen privaten Pächter/Verwalter dieser Skipiste diese zwar intensiv genutzt, aber zu ihrer Instandhaltung keinen Finger gerührt haben (kein Kreisrat fragte, wer für die, normale und regelmäßige, Kontrolle zuständig gewesen wäre). Mit den letzten privaten Administrator der Piste habe man den Pachtvertrag aufgelöst, weil dieser offensichtlich außerstande war, sowohl das Pachtgeld aus den Nutzungsgebühren aufzubringen, als auch etwas zu Pistenpflege zu investieren.