Anina - Zwei Millionen Lei stehen der Stadt Anina zur Verfügung, um die Schule im Stadtteil Tschelnik (das ist der Ortsteil, den man zuerst erreicht, wenn man man aus Richtung Reschitza/Kraschowa nach Anina fährt, auf der DN58) zu renovieren und zu modernisieren. Und doch hat sich bei den ersten zwei Ausschreibungen kein Bieter gefunden, während auch bei der bevorstehenden dritten ziemlich wenig Aussichten sind, dass sie anders ausgeht.
Stadtvater Ion Românu (PNL) sieht die Lage so: „Dass sich kaum Firmen für ein so relativ kleines Projekt wie die Renovierung einer Schule interessieren, liegt auch an der Ausschreibungsgesetzgebung. Es hiess, dass sie verbessert und vereinfacht wurde und auch, dass künftig das von allen oder je mehr Standpunkten günstigste Angebot eine Ausschreibung entscheiden soll. Nichts von dem ist nach der Novellierung wie angesagt. Im Gegenteil: die Ausschreibungsgesetzgebung ist weitaus weniger zulassungsfreudig als angekündigt oder als früher, weil sie nun bei der Bewerbung auch die Vergangenheit der Firma einschliesst, ihre Erfahrung und einen bereits gehabten Umsatz im Bereich, alles per Dokumenten bescheinigt – das heißt, dass nur noch große und gestandene Firmen sich an einer Ausschreibung beteiligen können, dass die Kleinen und Newcomer ausgeschlossen werden.“
Fakt ist, das Geld von Regionalentwicklungsministerium kann vom Rathaus Anina nicht ausgegeben werden und die mehr als 150 Schüler der Schule, die ihren Status als Rechtsperson verloren hat (wegen der Schülerzahl, die unter 200 liegt), müssen wohl das neue Schuljahr 2918/19 im selben dringend renovierungsbedürftigen Bau anfangen. Gheorghe Românu, der Bürgermeister, hat den Finanzierungsvertrag beim Ministerium schon Anfang Januar unterzeichnet. Alle technisch-bürokratischen Parts der Renovierungs-Vorbereitung sind zeitig im Frühjahr vom Rathaus abgeschlossen worden, seither wartet man auf einen Bauausführer.
Zwei Ausschreibungen haben in Juni stattgefunden – ohne Interessenten – die dritte steht unter dem selben Zeichen, fürchtet man in Anina. Immerhin bleibt der Bürgermeister optimistisch und ermutigt auch die Tschelniker (die in den letzten Jahren ein ganz eigenes Selbstbewusstsein entwickelt haben, das sich unter anderen darin äussert, dass sie ihre eigene Faschingsveranstaltung abhalten), ihre Kinder weiterhin eifrig zur Schule zu schicken, die einmal sehr schön werden soll (eigentlich handelt es sich um einen alten Kasernenbau aus dem 1950er Jahren, der bis in die 1970er Jahre militärisch genutzt wurde). Damit steuert Românu auch gegen die Gerüchte in Anina, dass die Schule aufgelöst wird und die Kinder an eine andere, viel weiter entfernte Schule müssen: „Die Schule hat nur ihren Rechtsstatus verloren. Also Administratives wird an einer anderen Schule erledigt. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Aber wenn die Umbau- und Renovierungsarbeiten beginnen, schließe ich nicht aus, dass einzelne Klassen, zeitlich begrenzt, an eine andere Schule müssen. Aber nur vorübergehend. Und um in eine rundum erneuerte Schule zurückzukehren.“
Die Umbau- und Renovierungsarbeiten der Schule von Tschelnik müssen Ende 2020 abgeschlossen sein.