Die Temeswarer Germanistin und Hochschulprofessorin Roxana Nubert ist neue Vorsitzende der Gesellschaft der Germanisten Rumäniens (GGR). Sie wurde auf der Landeskonferenz der Germanisten-Gesellschaft, die am 24. März in Kronstadt stattfand, in dieses Amt gewählt. Dem neu gewählten Vorstand gehören noch an: Prof. Dr. Carmen Elisabeth Puchianu (Kronstadt) als geschäftsführende Vorsitzende, Doz. Dr. Grazziella Predoiu (Temeswar) und Doz. Dr. Adina-Lucia Nistor (Jassy) als stellvertretende Vorsitzende, Lekt. Dr. Delia Cotârlea (Kronstadt) als Schatzmeisterin und Dr. Mihai Crudu (Suceava) als Schriftführer. Im Landeskomitee sind alle zehn Zweigstellen der Gesellschaft der Germanisten Rumäniens vertreten: Bukarest, Craiova, Großwardein, Hermannstadt, Jassy, Klausenburg, Konstanza, Kronstadt, Suceava und Temeswar. „Was die Zukunft betrifft, unternimmt die GGR alle Anstrengungen, damit eine Infrastruktur für die germanistische Wissenschaft und die Forschung erhalten bliebt, ja mehr noch, dass sie weiter ausgebaut und gestärkt wird“, so Prof. Roxana Nubert in ihrer Eröffnungsrede.
Dem bisherigen Vorsitzenden der Gesellschaft der Germanisten Rumäniens, Prof. Dr. George Guţu, wurde in Anerkennung seiner langjährigen Tätigkeit als Gründer und Vorsitzender der GGR, seines aktiven, selbstlosen Einsatzes im Interesse des Germanistenverbandes und der rumänischen Germanistik die Würde des Ehrenvorsitzenden sowie die Ehrenmedaille der GGR verliehen.
Guţu wurde 1944 in Galatz geboren, studierte in Bukarest und Leipzig, promovierte 1977 an der Universität Leipzig mit einer Arbeit über Paul Celan und begann 1970 seine universitäre Laufbahn am Bukarester Germanistiklehrstuhl, den er von 1998 bis 2012 leitete. Auf seine Initiative hin wurde 1990 die Gesellschaft der Germanisten Rumäniens gegründet, deren Vorsitz er seither innehatte. Die Wiederbelebung des alle drei Jahre organisierten internationalen Kongresses der Germanisten Rumäniens sowie die Gründung von germanistischen Zeitschriften („Zeitschrift der Germanisten Rumäniens“, „Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien“) und der Buchreihe „GGR-Beiträge zur Germanistik“ sind weitere Leistungen seines langjährigen Wirkens auf dem Gebiet der Germanistik.
Die neue GGR-Vorsitzende, Roxana Nubert, wies darauf hin, dass die Gesellschaft sich dafür einsetzen werde, dass die Stellenstrukturen und die Vergütung für die Germanisten in Rumänien mit Aufgaben in Forschung und Unterricht deutlich verbessert werden. Man möge die Anregung als Signal sehen, „die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses öffentlich zu machen und nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen“, so Roxana Nubert.
Prof. Dr. Roxana Nubert, Jahrgang 1953, ist gebürtige Temeswarerin. Nach dem Abschluss des Lenau-Lyzeums studierte sie an der Universität Temeswar Germanistik und Romanistik. Ihre universitäre Laufbahn begann 1981 am dortigen Germanistiklehrstuhl, dessen Leitung sie von 1996 bis 2016 innehatte. Im Oktober 2016 organisierte Nubert mit ihrem Team aus Anlass des 60-jährigen Bestehens der Temeswarer Germanistik eine internationale Tagung unter dem Motto „Germanistik zwischen Regionalität und Internationalität“. Die Literaturwissenschaftlerin ist Herausgeberin des Jahrbuchs „Temeswarer Beiträge zur Germanistik“, das seit 1997 erscheint. Nubert hat mehrere Bücher und zahlreiche Studien in Zeitschriften und Sammelbänden im In- und Ausland veröffentlicht. Sie ist auch Leiterin der Österreich-Bibliothek in Temeswar. (BP/ BZ)