Temeswar - „Lasst uns auch im nächsten Jahr hier zusammenkommen, wenn das Deutsche Konsulat in Temeswar erneut den Tag der Deutschen Einheit veranstaltet”, sagte voller Optimismus der Temeswarer Bürgermeister Gheorghe Ciuhandu. Am Montag, dem 3. Oktober, wurde in Temeswar/Timişoara traditionsgemäß der Nationalfeiertag Deutschlands begangen. In der Staatsoper lud der deutsche Konsul Klaus Christian Olasz zu einem Konzert mit anschließendem Empfang ein.
Nicht wenige der Gäste hatten sich ernsthaft Gedanken darüber gemacht, ob es nicht vielleicht das letzte Mal ist, dass der Tag der Deutschen Einheit in diesem Rahmen stattfindet. Doch direkt aus dem Bundestag reiste die langjährige Rumänienfreundin Susanne Kastner mit guten Nachrichten an.
„Die Schließung des Deutschen Konsulats ist überhaupt nicht beschlossene Sache”, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses und ließ neue Hoffnung schöpfen. „Das Deutsche Konsulat ist wichtig für die deutsche Minderheit in Westrumänien, für die deutsche Wirtschaft und Kulturpolitik. Wir sind, Gott sei Dank, auf einer guten Zielgeraden”, fügte Kastner hinzu, die Rumänien als ihre Wahlheimat betrachtet. An den Feierlichkeiten beteiligte sich eine 15-köpfige Delegation aus Karlsruhe und eine 16-köpfige Delegation aus Düsseldorf. Eine Festrede hielt auch Werner Jostmeier, Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen.
„Ich bin ein loyaler Beamter, aber kein seelenloser Bürokrat”, sagte der deutsche Konsul Klaus Christian Olasz und bedankte sich bei allen, die um den Erhalt des Konsulats in Temeswar kämpfen. Die Proteste gegen die Schließung des Deutschen Konsulats seien eine Anerkennung für die Tätigkeit aller Konsuln in den 21 Jahren, seitdem Temeswar eine Vertretung der Bundesrepublik Deutschland besitzt.