Es ist sicherlich noch längst keine Flaute oder gar ein Stillstand auf dem einheimischen Bodenmarkt zu erwarten. Die rumänische Landwirtschaft, bis zur Wende hart in der Staatshand, hat seit der Wende Jahr für Jahr neue strukturelle Umfunktionierungen erfahren. Nach einer langjährigen landesweiten Zerstückelung befindet sich die Landwirtschaftsfläche nun in einem verstärkten Konzentrationstrend: Sowohl in einer ersten Etappe nach dem EU-Beitritt Rumäniens als auch in einer neuen Etappe ab 1. Januar 2014 durch die erfolgte Liberalisierung des Bodenmarktes ist ein Aufwärtstrend der Bodentransaktionen wie auch des durchschnittlichen Hektarpreises zu verzeichnen. Derzeit bewegen sich die Preise zwischen 2500 und 10.000 Euro pro Hektar Ackerboden. Laut Robert Rekkers, Generaldirektor von Credit IFN, wird der Hektarpreis klar von der Landeszone bedingt, während der Transaktionstrend auch im laufenden Jahr hoch zu nennen ist, nachdem im Vorjahr auf Landesebene 100.000 Hektar Ackerland den Besitzer gewechselt haben.
"Wir finanzierten 15 Prozent der Ankäufe von Ackerland per Kredit im Jahr 2017", meinte der Fachmann Robert Rekkers, ehemaliger Bankier, im Rahmen der von Agricover veranstalteten Jahreskonferenz. "Die Situation im Januar des neuen Jahres zeigt uns klar ein höheres Transaktionsvolumen 2018 an." Es ist Fakt, dass sich der Hektarpreis in manchen Landeszonen verdoppelt oder verdreifacht hat. Der Aufwärtstrend beim Hektarpreis wird demnach bis 2020 gleich bleiben. Die höchsten Hektarpreise für Ackerboden wurden und werden in der fruchtbaren Donautiefebene und in der traditionell ertragreichen Banater Heide und Hecke mit seiner wertvollen Schwarzerde registriert: Die teuersten Ackerböden kosten zwischen 5000 und 10.000 Euro pro Hektar in den Landeskreisen Ilfov und Ialomi]a. Es folgen sehr nahe die Banater Landeskreise Arad, Temesch und Karasch-Severin, wo Hektarpreise zwischen 6000 und 8500 Euro verzeichnet werden. Im Kreis C²l²ra{i wird derzeit ein Hektar Ackerland zum Hektarpreis von 4000 bis 8000 Euro verkauft. Teuer ist Ackerland aber auch in etlichen anderen Landgegenden zu haben: im Kreis Botoșani und Jassy (3500 bis 7000 Euro), Kreis Sathmar und Bihor (4000 bis 7000 Euro), in den Kreisen Kronstadt, Harghita und Covasna, Buzău, Prahova, Dâmbovița, Tulcea, Konstanza (4000 bis 7000 Hektar). Im Kreis Hermannstadt kostet ein Hektar Ackerland derzeit 4000 bis 5000 Euro. In den Banater Nachbarkreisen, die vornehmlich Ackerboden im Hügelland aufzuweisen haben, bzw. in den Kreisen Alba und Hunedoaras werden Herktarpreise zwischen 3500 und 5500 Euro im Süden des Banats, im Kreis Mehedin]i sind 2500 bis 5000 Euro per Hektar zu bezahlen. Etwas niedriger sind die zurzeit beantragten durchschnittlichen Hektarpreise für Ackerboden in den Kreisen Suceava, Neamț, Bacău (3500 bis 5000 Euro), die kleinsten Hektarpreise werden derzeit in den Landeskreisen Vâlcea und Arge{ (2500 bis 4000 Euro) oder im Kreis Vaslui (2500 bis 4000 Euro) beantragt.
Laut dem vorgenannten Fachmann Robert Rekkers ist bei den Bodentransaktionen im laufenden Jahr 2018 eine Preissteigerung des Hektarpreises von durchschnittlich 10 Prozent zu erwarten. Diese hängt u.a. von den Gesetzesänderungen betreffend die Bedingungen für den Ankauf von Ackerboden, die Erfahrung in der Landwirtschaft und die jeweilige Staatsbürgerschaft des Käufers ab. Laut Rekkers werden die Bodentransaktionen auch von den in Aussicht stehenden EU-Subventionen per Hektar abhängig sein.
Die Marktausnahmen sind in den fruchtbarsten Landzonen, in der Donautiefebene und im Banat, zu bemerken: Bei den Transaktionen der wertvollen Banater Schwarzerde wurde bekanntlich (wir berichteten) im Jahr 2015 der bisherige in Westrumänien und landesweit absolute Rekordpreis von 50.000 Euro pro Hektar registriert: Der italienische Unternehmer Fabrizio Bruno, Vertreter der Firma Corn Valley Est, kaufte 2,6 Hektar Ackerboden von zwei Privatpersonen aus der Arader Kleinstadt Sanktanna zu vorgenanntem Hektarpreis, also zum Gesamtpreis von 131.000 Euro. Eine teure aber trotzdem keine riskante Transaktion, da es ein gezielter Ankauf für den geplanten Bau eines Getreidesilos als Schlüsselstandort großer Geschäftspläne in dieser EU-Region darstellt.