Hilfstransporte für Rumänien

Neun voll beladene Laster kamen in Tschakowa an

Die Hilfstransporte kamen in Tschakowa an. Im Bild (v.l.n.r.): Pfarrer Georg Kobor, der Chef des Temescher Katastrophenschutzes Mihai Benga, Hans Rosenkranz und Konsul Klaus Christian Olasz. Foto: Zoltán Pázmány

Es soll immer eine äußerst diskrete Aktion sein, denn nicht die Werbung sei wichtig, sondern vor allem, dass konkret und effizient Hilfe geleistet wird. Neun mit Hilfsgütern voll beladene Lkws kamen Ende November in der Temescher Kleinstadt Tschakowa/Ciacova an. Die Spenden, die die „Rumänienhilfe“ Oberhausen ins Banat brachte, kommen Einrichtungen aus ganz Rumänien zu Gute.

Der Technische Direktor des St.Clemens-Krankenhauses in Oberhausen, Hans Rosenkranz, hatte in den vergangenen Wochen alle Hände voll zu tun. Im Hof der Caritas in Tschakowa kamen an einem kalten Novembersonntag neun Lkws an. Neun riesige Laster voller Hilfsgüter, die vorerst entladen werden mussten. Nach Rumänien wurden die Lkws von mehreren ehrenamtlichen Helfern des Vereins „Rumänienhilfe“ aus Oberhausen gebracht. „Dabei waren 18 Freiwillige, die mitgeholfen haben. Einige kamen auch aus Holland. Das sind Leute, die sich letztendlich ihren Urlaub aufopfern, um hier alle Strapazen auf sich zu nehmen“, sagt Hans Rosenkranz. In den Lkws befanden sich Spenden von verschiedenen Privatunternehmen aus Deutschland.

Seit mehr als 20 Jahren organisieren die Freiwilligen des Vereins „Rumänienhilfe“ humanitäre Transporte nach Rumänien. Auch diesmal waren die Lkws voll beladen. Dabei war alles, von Lebensmitteln bis hin zu Wolldecken, Bettwäsche, Betten und medizinischer Ausrüstung. Die Güter kommen 25 Krankenhäusern, Altenheimen und anderen Sozialeinrichtungen aus ganz Rumänien zu Gute. „Die Motivation ist der direkte Kontakt zu den Hilfeempfängern. Ein Beispiel ist Marila. Dort sind chronisch Kranke eingewiesen, alte Damen, alte Herren, die teilweise nicht mehr laufen können. Die sind da oben eingepfercht, liegen da mit ihren Winterklamotten und frieren. Wenn wir da hin kommen, dann haben sie Tränen in den Augen und wir eigentlich auch. Sie sind dankbar, dass jemand kommt und sie nicht vergessen sind“, schildert Hans Rosenkranz einen der rührendsten Momente bei der Verteilung der Hilfsgüter.

Rumänien braucht weiterhin Hilfe, ist der Technische Direktor des St.Clemens-Krankenhauses in Oberhausen überzeugt. Trotz Skepsis der Behörden kurz nach der Wende und jahrelangem Misstrauen schaffte es die „Rumänienhilfe“, sich ihr Ziel immer wieder zu verwirklichen. In Tschakowa fanden die Deutschen einen Partner, auf den sie sich verlassen konnten. Es ist der römisch-katholische Ortspfarrer Georg Kobor, der das Caritas-Hilfswerk in Tschakowa koordiniert. „Herr Rosenkranz war auf Empfehlung der Caritas Essen nach Rumänien gekommen. In Tschakowa war dann Landung der Hilfstransporte und von hier aus haben wir zunächst an das Krankenhaus in Jebel Güter gespendet. Die Küche wurde neu eingerichtet und einige Pavillons wurden von Grund auf saniert,“ erinnert sich Pfarrer Georg Kobor an die Anfänge der deutsch-rumänischen Zusammenarbeit.

Auch in diesem Jahr war die Kleinstadt Tschakowa Anlaufstelle für die Hilfstransporte, die von hier aus im ganzen Land verteilt wurden. Kindergärten, aber auch Krankenhäuser aus den Verwaltungskreisen Temesch und Arad werden versorgt, ja sogar bis Piatra Neam] gelangen Spenden über die Rumänienhilfe Oberhausen. Unter den Sachspenden, die in diesem Jahr nach Rumänien gebracht wurden, befanden sich auch zahlreiche von der Bundeswehr. Der deutsche Konsul in Temeswar, Klaus Christian Olasz, kam nach Tschakowa, um sich die sonst so diskret gehaltene Hilfsaktion persönlich anzuschauen. Die Bundeswehr stellte in den letzten 20 Jahren Hilfsgüter im Wert von mehr als zwei Millionen Euro für die Lieferung nach Rumänien bereit.

Effizient Hilfe geleistet haben die Deutschen auch in diesem Jahr. Auch wenn Hans Rosenkranz vom St-Clemens-Hospital in Oberhausen vor der Rente steht, sollen die Hilfsgütertransporte auch in Zukunft organisiert werden. Die Helfer aus Deutschland haben es nicht immer leicht, die Spenden nach Rumänien zu befördern. In Österreich müssen sie für jeden Lkw mehr als 300 Euro Maut zahlen und auch in Rumänien gibt es eine Straßengebühr von ungefähr 11 Euro pro Tag.