Bei einem Jugendmedien-Workshop im Ferienlager Casoaia (Kreis Arad), werden elf deutschsprachige Jugendliche aus Temeswar/Timisoara, Arad, Sanktanna/Sântana und Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare lernen, wie man Radio Beiträge macht. Der Workshop erfolgt unter der Leitung der Kulturmanager des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) im Rahmen einer Jugendkonferenz, die von der ADJ (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien) in Zusammenarbeit mit dem ifa, zwischen dem 16. – 20. Juli organisiert wird. Die Beiträge werden danach bei Radio Temeswar gesendet und erreichen dadurch das deutschsprachige Publikum in der Region.
Da die Medien ein Instrument für die Verbreitung der Sprache und Kultur sind, arbeitet das ifa seit 20 Jahren in diesem Bereich – Integration und Medien – indem es Kulturmanager und Redakteure aus Deutschland in Einsatzländer entsendet, wo sie dann die Minderheiten, durch Kultur- und Sozial-Projekte, unterstützen. In Rumänien hat das ifa zurzeit vier Kulturmanager und eine Regionalkoordinatorin, Monica Kovats, die für Rumänien, Ungarn und Serbien zuständig ist. „Den Jugendlichen zuhören und Projekte mit ihnen zusammen gestalten“, nur so kann man deren Interesse an Projekten zur Förderung der deutschen Minderheit erhalten, so Monica Kovats. Sie sollen lernen, wie man selbst Projekte auswählt und umsetzt, denn Ziel ist es, den deutschsprachigen Nachwuchs zu ermutigen, der Gemeinschaft zu helfen, sich weiterzuentwickeln und im sozialen, kulturellen und politischen Leben Präsenz zu zeigen.
Mehrere Partner, gleiches Ziel
Mit Hilfe seiner Partner - Schulen mit deutschsprachigem Unterricht, Stiftungen, Verbänden und Medien, die die deutsche Minderheit fördern - schafft es ifa, die Jugendlichen, die ein Interesse an solchen Aktivitäten zeigen, zu erreichen und weiter zu bilden. Die Kulturmanager und Kulturassistenten spielen da eine wichtige Rolle, denn sie sind diejenigen, die ganz nah mit den Jugendlichen zusammenarbeiten, sagt Monica Kovats.
Um den Entwicklungs- und Umsetzungs-Prozess der Projekte zu optimieren, veranstaltet ifa regelmäßig Zukunftswerkstätten, Seminare für Projektmanagement und Qualifizierungsprogramme. Diese richten sich nach den Bedürfnissen der deutschen Minderheit, die in Zusammenarbeit mit den Partnerverbänden identifiziert werden. Das Fortbildungsseminar mit dem Thema “Jugendakquise in Minderheiten-Projekten“, das vor kurzem im Temeswarer Adam Müller Gutenbrunn-Haus stattfand, verfolgte die drei Hauptthemen: “Wie konzipiere ich gute Projekte für Jugendliche? Wie 'verkaufe' ich meine Projekte an sie und sichere somit deren Teilnahme? Wie behalte ich ihr Interesse für weitere Projekte?“, so Monica Kovats. Obwohl das Seminar für Kulturmanager und Kulturassistenten gedacht wurde, waren auch neun Jugendliche aus Suceava, Arad, Temeswar, Sombor (Serbien) und Gäste von den Partner-Instituten in der Region mit dabei. 24 Teilnehmer haben unter der Leitung von Markus Rebitschek, Bildungsreferent bei der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW) / CGE Erfurt e.V, die Aspekte der Jugendbeteiligung und deren Bedürfnisse, sowie Prinzipien der Projektplanung diskutiert.
„Wir hatten sehr gute Rückmeldung von den lokalen Partnern vor Ort“, so die Regionalkoordinatorin Monica Kovats. Umso mehr hervorzuheben ist das gute Feedback, da es das erste in Temeswar veranstaltete Seminar war, seitdem das Regionalkoordinationsbüro für Rumänien, Ungarn und Serbien letztes Jahr von Hermannstadt nach Temeswar umgezogen ist und die Zeit für die Schüler knapp war, da diese vor den Prüfungen standen.