Temeswar - Lehrkräfte müssen sich ein Leben lang weiterbilden. Dies ist ein wichtiger Grund, weshalb einmal im Jahr LehrerInnen aus ganz Rumänien nach Temeswar/Timişoara kommen, um dem Internationalen Banater Lehrertag beizuwohnen. Bereits zum sechsten Mal fand in der Stadt an der Bega die Fortbildung für Lehrkräfte statt.
„Diese Richtung ist nach wie vor eine sinnvolle, denn die relative Grenznähe zwischen Ungarn, Rumänien und Serbien sollte auch, was die Banater Schwaben anbelangt, eine Herausforderung darstellen, da schulische Arbeit gemeinsam voranzubringen“, sagte Dr. Rolf Willaredt, Fachberater für Deutsch seitens der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA).
Mehr als 120 LehrerInnen aus allen Ecken Rumäniens trafen sich am Samstag im Festsaal des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses. Hier galt am frühen Morgen die Tagung als eröffnet. Der Veranstaltung wohnten auch Mitglieder der Landesschulkommission, der Abgeordnete der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament, Ovidiu Ganţ, der deutsche Konsul in Temeswar, Klaus-Christian Olasz, aber auch der Temescher Generalschulinspektor Marin Popescu bei.
„Es ist selten so sichtbar, wieviel geballte Unterrichtskompetenz der Westen Rumäniens zu bieten hat“, sagte Konsul Olasz. Nach der Eröffnung kamen die LehrerInnen in Kleingruppen zusammen und tauschten sich bezüglich verschiedener Problematiken aus. Dabei waren nicht nur Lehrkräfte, die Deutsch als Mutter- bzw. Fremdsprache, sondern auch Fachlehrkräfte, die in der Muttersprache Deutsch unterrichten.
Anlässlich des Banater Lehrertags wurde unter anderen das Lehrbuch der Klasse 9 vorgestellt. Es heißt „Textbuch“ und enthält Beiträge von 14 AutorInnen. „Alles ist an diesem Buch besonders. Schon das Layout überzeugt. Es gibt Schüler, die sich wirklich gefreut haben, endlich mal ein buntes Buch in den Händen zu halten“, sagt Gabriela-Simona Mateiu, Deutschlehrerin in Karansebesch/Caransebeş.
Das Buch ist realitätsnah und knüpft an die Interessen der Schüler an. „Es sind Themen drin, die die Schüler interessieren und mit denen sie täglich konfrontiert werden“, sagt Mateiu, die an dem Buch mitgearbeitet hat. Ein Jahr lang hatten sich die Lehrkräfte bei verschiedenen Seminaren getroffen, um an dem Buch zu arbeiten. Es ist das dritte Lehrbuch, nach dem Lehrbuch der Klasse 8 und 10, das nun von der ZfA herausgebracht wurde.
Das Buch erschien mit Unterstützung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien aus Mitteln des Departements für Interethnische Beziehungen der Regierung Rumäniens. 500 Lehrbücher der Klasse 9 können von den Schulen kostenlos beantragt werden. In den kommenden zwei Jahren sollen auch die Lehrbücher für die Klassen 11 und 12 erarbeitet werden.