Gleich am Eingang kam der Besucher an den lässig übereinander geschlagenen Beinen vorbei; der skizzenhaft in Messing gegossene Stuhl ohne Sitzpolster und Lehne hatte nämlich nur zwei eigene und zwei Menschenbeine. Damit ist dem Besucher auch eines der ersten Kunstwerke in der Ausstellung entgegengekommen, die derzeit in der Stiftung „Interart Triade“ zu sehen ist. Am Donnerstag wurden die Juventus-Preise für junge Künstler vergeben. Nicht nur dem Besucher fiel die oben beschriebene Plastik mit dem Titel „Zwischen Dasein und Abwesenheit“ von Aniko Csiki auf, auch die Jury war davon berührt, so ging der zweite Preis in diesem Jahr an die angehende Künstlerin.
Studenten von den drei großen Universitäten des Landes, an denen Kunst studiert wird, Bukarest, Temeswar und Klausenburg, haben an dem diesjährigen Wettbewerb teilgenommen, das von der Stiftung „Interart Triade“ und dem Deutschsprachigen Wirtschaftsclub Banat organisiert wird. Zum 16. Mal fand der Wettbewerb statt, zum 15. Mal war der DWC Banat dabei. Das Thema, mit dem sich die jungen Künstler auseinandersetzen mussten, lautete „Kontradenkmal“.
Wie Sorina Ianovici-Jecza, die Vorsitzende der Stiftung Interart Triade erklärte, „hat die junge Kuratorin Simona Abagiu das Thema vorgeschlagen, das von den Teilnehmern sehr breit interpretiert wurde“.
Den dritten Preis und eine Ausstellung in der Galerie Jecza erhielt Diana Popuț mit „ERIN – Serie Fenster“, einem perforierten Papier, das durch diese Bearbeitung eine gewisse Transparenz erwirkte. „Bei dieser Serie handelt es sich um Skulpturen im Papier oder Zeichnungen im Raum, die durch Handarbeit mit einer Nadel durchstochen wurden. Durch die Perforation wird das undurchsichtige Material transluzid und projiziert auf die Wand einen Grafismus wie eine Konstellation aus Punkten“, so hat die Künstlerin ihre Arbeit vorgestellt.
Für die Jury war es keine leichte Aufgabe, unter den 26 Werken auszuwählen, wie Konsul Ralf Krautkrämer erklärte: „Jeder Teilnehmer war phantastisch“. Der erste Preis wurde Mihaela Eftimie vergeben, deren Installation „Der Traum“ mit einer Mischtechnik aus Pappmaschee und Holz entwickelt wurde: Da liegt ein enthaupteter Körper aus Pappmaschee auf einem Holzregal, an dem Regal hängen weitere Körper aus Papier, die wie Kleider wirken. Mihaela Eftimie wird auch eine eigene Ausstellung in der Triade-Stiftung haben.
Der Juventus-Wettbewerb ist eine Konstante in der Kulturszene Temeswars geworden. Peter Hochmuth, der Präsident des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs, erklärte: „Es ist unser erfolgreichstes Kulturprojekt“.