Was macht eigentlich ein Journalist? Woher bezieht er seine Informationen? Und wie schreibt man einen guten Zeitungsartikel? Junge Schülerinnen und Schüler aus Temeswar, Arad und Sanktanna wissen darüber nun Bescheid. Sie haben am Journalismus-Workshop des Temeswarer Vereins „Funkforum“ teilgenommen, der am vergangenen Wochenende am Technologischen Lyzeum „Stefan Hell“ in Sanktanna stattfand. Organisiert wurde die Veranstaltung von Kulturmanager Florian Kerzel, der auch die Finanzierung durch das Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart (ifa) eingeworben hatte.
Neben sieben Schülerinnen und Schülern der gastgebenden Schule nahmen auch fünf von der Neuarader Adam-Müller-Guttenbrunn-Schule sowie drei vom Lenaulyzeum in Temeswar teil. Bürgermeister Daniel Tomu]a freute sich sehr, gemeinsam mit seinem Stellvertreter Cornel Gligor sowie der Schulleitung, Mircea Căruntu und Dr. Ana Höniges, die jungen Nachwuchsjournalisten begrüßen zu dürfen. Er wünschte den 12 bis 15-jährigen viel Spaß und Erfolg bei ihren Erkundungstouren in der Kleinstadt.
Zunächst führte jedoch der Vorsitzende des Vereins „Funkforum“, Siegfried Thiel, die interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem altersgerechten Vortrag in das Selbstverständnis und die Arbeitsweise eines Journalisten ein. Dieser theoretische Impuls war bewusst kurzgehalten, denn wo sonst sollten die Teilnehmenden besser lernen als in der Praxis? Also ging es aufgeteilt in fünf Kleingruppen direkt auf Recherche durch Sanktanna: Dabei lernten die Jugendlichen unter anderem traditionsreiche Berufe wie den der Kranzbinderin, des Tapezierers und des Hufschmiedes kennen, denen heutzutage immer weniger Menschen nachgehen. Der junge Kommunalrat Claudius Höniges hatte die zahlreichen Gesprächspartner vermittelt. Des Weiteren standen Interviews mit und über lokale Persönlichkeiten auf dem Programm. Gleich mehrere Gruppen widmeten sich dabei dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt: Physiker Stefan Hell, der 2014 den Nobelpreis für Chemie erhielt und als junger Schüler ebenfalls in den Räumlichkeiten der inzwischen nach ihm benannten Schule lernte.
Da die Schüler in gemischten Gruppen unterwegs waren und auch die anschließende Schreibphase durch Gruppenspiele und Teambuilding aufgelockert wurde, sind einige neue Freundschaften entstanden und der schulübergreifende Austausch wurde gestärkt. Im Anschluss an die journalistische Arbeit stand ein Ausflug zur Burgruine in Hellburg auf dem Programm, der von den Sanktannaer Deutschlehrerinnen Melania Raab und Georgiana Goina organisiert worden war. Deutsch war die Arbeitssprache des gesamten Workshops, wodurch die sprachlichen Kompetenzen der Teilnehmenden ebenso gefördert worden sind. Erscheinen werden alle Artikel am kommenden Mittwoch auf zwei Sonderseiten der Banater Zeitung.