Zwei Ärzte haben nach der Wende bereits versucht, Bürgermeister von Temeswar zu werden, nun geht die PSD allem Anschein nach mit einem neuen Mediziner in den Wahlkampf. Der Arzt und Hochschullehrer Marius Craina ist letzten Informationen nach der Kandidat der Sozialdemokraten für das Amt des Bürgermeisters in Temeswar. Zuvor hatte die PSD eine Wiederkehr in die Politik des ehemaligen Präfekten, Dan Poenaru, nicht ausgeschlossen, aber auch über verschiedene Medien den DFDR-Abgeordneten, Ovidiu Ganţ, ins Spiel gebracht. In der Temescher PSD sucht man fast verzweifelt nach einem aussichtsreichen Gegenkandidaten für den amtierenden Bürgermeister Nicolae Robu. Trotz kontroverser Entscheidungen, oft vorlaut und auch mal mit den Medien in Konflikt, gilt Robu (PNL) bei vielen Temeswarern als derzeit „unschlagbarer Kandidat“.
Ovidiu Ganţ hatte schnell die Spekulationen um seine Kandidatur aus dem Weg geräumt und gesagt, er stehe für ein weiteres Amt als Abgeordneter des DFDR zur Verfügung. Nach Gerüchten über eine Kandidatur von Dan Poenaru sowie des Parlamentariers und Temescher PSD-Vorsitzenden, Sorin Grindeanu, legten sich die Sozialdemokraten scheinbar auf den Direktor des Temescher Kreiskrankenhaus, Marius Craina, fest. „Der BZ antwortete er auf Nachfrage am Montag, dass die Kandidatur „nicht offiziell“ sei. Der Name Craina hat seit Jahrzehnten einen guten Ruf in Temeswar: Der Vater des Arztes war lange Zeit Direktor am Temeswarer Loga-Lyzeum. Marius Craina mag zwar ein aussichtsreicher Kandidat sein, doch die Statistiken sprechen klar gegen ihn. Noch nie in der postrevolutionären Geschichte von Temeswar hat ein Kandidat der PSD die Wahl zum Bürgermeister gewonnen und auch die beiden Ärzte, die es vor Craina versucht haben, sind beide gescheitert: Der mittlerweile verstorbene Simion Surdan (PSD), so wie vor vier Jahren, Gheorghe Nodiţi (PDL). Gegen diese Statistiken muss Craina ankämpfen, aber auch gegen einen Robu, der trotz kurioser Auftritte die Stadt in vier Jahren Amtszeit verändert hat.