Vergangene Woche hatten die Berufsbrandstifter der Nation (Băsescu, Ghiţă, Andronescu, Ponta, Codrin Ştefănescu, Daniel Constantin, Popescu-Tăriceanu mit ein paar Journalisten zur Seite, die Meister der Diversion sind – u.a. der Gift speiende Ion Cristoiu) und drei-vier TV-Privatsender Hochkonjunktur: in einem hysterischen Angriff wurde eine vielen Rumänen heilige Idee, die Wiedervereinigung mit Bessarabien, politisch umgebogen und als Lanzenspitze gegen Johannis und Premier Cioloş verwendet. Ein Meeting der „Unionisten” (woher wussten die denn, dass sie gleich mit Zelten kommen sollen, um auf dem Universitätsplatz zu übernachten?) sind von schmierigen Politikern zu Wahlzwecken benutzt worden.
Sie forderten, was auf demokratischem Weg jetzt unmöglich ist: den Rücktritt von Cioloş. Und sie hetzten auf zu Straßenrevolten. Was die orthodoxe Kirche im Krieg gegen die Homo-Ehe nicht schafft, die Radikalisierung der Forderungen und Meinungen, das versuchten die Brandstifter mit der Unionsbewegung: die Vereinigung mit Bessarabien als Wahlkampfthema. Eine Parlamentserklärung dazu haben sie nicht erreicht.
Im neuen Manipulationskrieg sind der medial wiederauferstandene Klaus Johannis (zwei eindeutige Stellungnahmen zum Tagesgeschehen und ein kohärentes Mediengespräch reichten) und Premier Dacian Cioloş ins Visier gerückt, seit klar ist, dass mit dem BlackCube-Geheimdienstskandal DNA-Chefin Laura Codruţa Kövesi nicht beizukommen ist. Da das Terrain nunmal vorbereitet war, wendete man die Causa BlackCube: Auftraggeber der Geheimdienstrecherche zur Kompromittierung von Laura Codruţa Kövesi soll Staatschef Johannis gewesen sein, wird suggeriert, ohne zu fragen, warum er dann eigentlich die Staatsanwältin noch vorher in dieses Amt gehievt und lange dort gehalten hat? Und der Sache nicht fremd sei SIE-Chef Mihai Răzvan Ungureanu gewesen, der zuletzt über die Causa stolperte und auf präsidialen Druck aufgeben musste (warum wird eigentlich nicht klar gesagt, warum MRU zurücktrat?). Die Frage, weshalb Präsident Johannis Kompromittierendes gegen Kövesi nötig gehabt hätte, wird in diesen Diversionen weder gestellt, noch beantwortet. Man setzt aufs Spannende der Spionagegeschichten, zuungunsten der Logik und Kohärenz.
Im Nachhinein stellte sich noch heraus, dass diejenigen, die beim Unionistenmeeting die Gendarmeriecordons gesprengt hatten, zu denen gehört haben, die 2012 den Sturz von Băsescu betrieben – die Absicht, Unruhe und Misstrauen in die „Technokraten” zu schüren, wurde erreicht. Wohl haben sie auch einem Igor Dodon und Russland zugespielt, denn „Sputnik” und andere Sprachrohre der russischen Propagandamaschine haben reagiert.
Ist das irgendwie Teil des „asymmetrischen Kriegs”, den Russland gegen den Westen führt? Oder geht die Konspirationstheorie zu weit?