wk. Karansebesch – Dr. Horea Radu, der Chirurg, der aus Klausenburg kam und sich mit glänzendem Erfolg um die Leitung des munizipalen Notfallkrankenhauses Karansebesch bewarb, hatte einigen Grund, bei seiner ersten Jahresbilanz stolz zu sein: „Unser Krankenhaus hat keinerlei Neuschulden, die mehr als 90 Tage alt sind“, sagte er den Medien, „und auch mit der Abzahlung der umgestaffelten Altschulden, mit denen ich das Krankenhaus übernommen habe, sind wir auf dem Laufenden“, erklärte er nicht ohne dem gewissen Stolz des „Es-ist-möglich“.
Allein im Dezember 2012 habe das Krankenhaus an die unterschiedlichsten Zulieferer 1,9 Millionen Lei abgezahlt, was aber nicht heißen soll, dass die ständige Gefahr der Schuldenhäufung gebannt wäre. Denn nach wie vor sehen die Verträge der großen Krankenhäuser mit der Gesundheitsversicherungskasse der Verwaltungskreise (CJAS) Pauschalsummen vor, die meist in keinem Verhältnis stehen zur Realzahl der Patienten, die aufgenommen und behandelt werden.
„Im Falle des Großkrankenhauses von Karansebesch besagen die Verträge mit der Gesundheitsversicherung aus Reschitza auf die Jahre 2011 und 2012, dass monatlich 1,2 Millionen Lei an uns zu überweisen waren. Aber wir haben aufgrund der Patientenzahl, die hier in diesen zwei Jahren behandelt wurde, im Monatsschnitt 1,5 Millionen Lei benötigt, was zu einem Jahresdefizit von 3,6 Millionen Lei - also gut drei Monate der vertragsmäßigen CJAS-Finanzierung – führte. Die zahlreichen Nachverhandlungen, auch mit dem Gesundheitsministerium, haben zwar zum Abschmelzen des Schuldenbergs, nicht aber zu seinem Verschwinden beigetragen. Eine wirkliche Lösung für das System wird es nur dann geben, wenn die Verträge mit dem Finanzierer der staatlichen Krankenhäuser, der CJAS, von der Realzahl der behandelten Patienten in einem Krankenhaus in einer gewissen Zeitspanne ausgehen. Denn kein Arzt wird seinen hippokratischen Eid übertreten und Patienten nicht behandeln, die außerhalb bzw. über der vertraglich festgelegten Zahl von Patienten eines Krankenhauses liegen.“
2013 sei es ihm mit Unterstützung des Rathauses Karansebesch auch gelungen, einige grundlegende Renovierungen am Krankenhaus durchzuführen, etwa des Daches und der Wärmedämmung desselben, der Stiegenhäuser, die Montage von Thermofenstern sowie die Einrichtung eines OP-Saals für Kaiserschnittgeburten. 2013 soll die Wärmedämmung des gesamten Gebäudes durchgeführt („wir vergeuden viel Geld mit der Heizung“) und eine einheitliche und effiziente Warmwasserversorgung eingeführt werden.
Das sind zwar allesamt Projekte der Stadt, aber sie werden dem Krankenhaus zweifelsohne nutzen. Und der Chirurg im Krankenhausmanager Dr.med.Horea Radu fügt nicht ohne eigene Berufsambitionen hinzu: „2013 beginnen wir hier auch mit der laparoskopischen Chirurgie, der Chirurgie ohne Skalpell.“