Unter gewöhnlichen Umständen hätte die Auszeichnung der Studentin, die das Jubiläumsplakat// Jubiläumsetikett zum Tag der Deutschen Einheit kreiert hatte, auf der Bühne der Staatsoper, vor vollem Haus, am Abend des 2. Oktober stattgefunden. In Pandemiezeiten wurde die Veranstaltung in einen ganz kleinen Rahmen auf die Allee der Konsulate gegenüber Deutschlands Konsulat in Temeswar verlagert. Das Kunstprojekt wurde von der Hochschule für Kunst und Design der Westuniversität Temeswar in Zusammenarbeit mit dem Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar durchgeführt.
Zwar fehlte der Festakt, doch für die beteiligten Parteien hatte auch der Symbolwert eine große Bedeutung. Ana-Maria Mălina Gödör im zweiten Masterstudienjahr des Temeswarer Kunsthochschule hatte den Preis mit dem Werk zum Thema Brandenburger Tor gewonnen. Die Tatsache, dass sich eine Jugendliche, die beim Mauerfall und der Wiedervereinigung Deutschlands noch gar nicht geboren war, mit diesem Thema beschäftigte, zeige, „dass sich junge Menschen mit der Vergangenheit beschäftigen und dass Geschichte in der rumänischen Bildung einen hohen Stellenwert hat, sagte Deutschenlands Konsul in Temeswar, Ralf Krautkrämer, der den Preis verlieh.
Der Preis sei etwas ganz „Offizielles“, so die ausgezeichnete Studentin, „etwas anderes als die Beteiligung an Ausstellungen“. Ihr Werk gäbe „den Aspekt der Einheit und den Weg, auf eine Tür zuzugehen“. Deshalb habe sie sich für dieses Motiv entschieden. Konsul Krautkrämer gibt zu, dass die Evaluierung nicht einfach war, da es unter den 38 eingesandten Arbeiten viele gute gab. 30 Jahre deutsche Wiedervereinigung sei mit ein Grund gewesen, sich für dieses Werk als Etikett und Plakat zu entscheiden. „Junge Menschen wissen, dass Freiheit auch das Ergebnis von Einsatz. von Kämpfen für Werte ist, die auch in Europa wichtig sind“, so der Konsul.
Die Zusammenarbeit mit deutschen Institutionen sei nicht neu, sagte seinerseits Dekan Prof. Camil Mihăescu. Zu aktuellem Anlass freute sich, „dass das Konsulat an Profis appelliert hat“. Es sei positiv zu bewerten, dass die jüngeren Generationen sich Konzepten und Aspekten von besonderer geschichtlicher Bedeutung annehmen, auch wenn sie diese nicht hautnah erlebt haben, so der Hochschulprofessor.
Das preisgekrönte Jubiläumsetikett