“Ein einzigartiges Schulwesen in Rumänien erhalten“, darin verstand Hartmut Koschyk, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, von Anfang an eine seiner Hauptaufgaben in Bezug auf Rumänien. So nahm er bei seinen widerholten Besuchen in Temeswar das ungebrochene Interesse in Rumänien für deutschsprachigen Unterricht zur Kenntnis, gepaart mit der Tatsache, dass der Lehrermangel proportional mit dem Anstieg der Schülerzahl zunimmt. Deshalb fand es Koschyk als notwendig, dafür zu sorgen, dass „der Lehrerberuf an Attraktivität gewinnt“. So wurde er zu jener Zeit in den rumäniendeutschen Medien zitiert. An dieser Philosophie hat sich bis heute nichts geändert.
Heute vervollständigen wir die Galerie der Persönlichkeiten, die im Laufe der Jahre mit der Ehrennadel in Gold des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat ausgezeichnet wurden. Das Wirken und die Nähe von Hartmut Koschyk unserer Gemeinschaft gegenüber, seine Rolle als Ansprechpartner und Förderer, sowie seine häufige Präsenz in unseren Ortschaften sind Zeuge dafür, dass Hartmut Koschyk in den nun dreieinhalb Jahren seit seinem Amtsantritt für uns ein ständiger Begleiter war, der auf Worte auch Taten folgen ließ. (…)
Hartmut Koschyk ließ auch auf einer seiner ersten Reisen ins Banat erkennen, dass er die Leistung des DFDR-Abgeordneten Ovidiu Gan] und die gute Zusammenarbeit mit dem Parlamentarier würdigt; (…) dass Minderheitenpolitik „eine Antwort auf die Globalisierung sein sollte, wo die Notwendigkeit der Beheimatung auch über das physische Zuhause hinaus gewährleistet sein muss“.
Das Amt des Aussiedlerbeauftragten hat ein Kenner des Problembereichs übernommen. Dafür stehen sein familiärer Hintergrund und seine Ehrenämter. Hartmut Koschyks Eltern stammen aus Oberschlesien. Er selbst wurde 1987 im Alter von nur 28 Jahren Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen, ein Amt das er bis 1991 ausübte. In die CSU trat Koschyk 1978 ein, seit 1990 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages, wo er von 1990 bis 2002 Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Vertriebene und Flüchtlinge“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war. (…)
„Nach 27 Jahren Politik muss man auch mal überlegen, ob es Zeit ist, Platz für Jüngere zu machen“, verkündete der Bundesbeauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten bei seinem Besuch vor etwa einem Jahr in Temeswar seinen Entschluss. Damit bezog er sich auf seinen Rückzug aus dem politischen Leben im Herbst dieses Jahres. (…) Man habe ihm als junger Politiker eine Chance gegeben und nach sieben Legislaturperioden wolle er nun ein Zeichen setzen, wie man rechtzeitig auch den Generationenwechsel einleitet. (…)
(Redaktionelle Bearbeitung: Siegfried Thiel)