„In der Welt - ein Haus, im Haus – eine Welt“, ist ein treffender Leitsatz in unserem Heim. Als seit kurzer Zeit Altenheimbewohnerin, möchte aus meinem Blickwinkel das Leben (die „Welt“) im Adam-Müller-Guttenbrunn-Altenheim beschreiben. Es herrscht eine freundliche und angenehme Atmosphäre. Überall ist vorbildliche Ordnung und Sauberkeit. Die Treppenhäuser und Flure sind mit grünen Blattpflanzen, Bildern und allerlei hübschem Wandschmuck verschönert.
Unsere Betreuer sind nett, immer hilfsbereit und behandeln uns alle gleich freundlich. Über die ausgezeichneten Bedingungen, was unsere leibliche Versorgung und medizinische Verpflegung anbelangt, kann man sich nur lobend und dankbar äußern. Doch es wird nicht nur für das leibliche Wohl gesorgt, denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Man hat hier eine ganze „Welt“ von Beschäftigungen zur Verfügung: Turnstunden im gut ausgestatteten Turnsaal des Hauses, Kaffeenachmittage zum Plaudern und besser Kennenlernen, Gottesdienste in der hauseigenen hübschen Kapelle an Sonn-und Feiertagen und Video Nachmittage. Nicht zu vergessen sind die monatlich stattfindenden gemeinsamen Geburtstage, an denen die jeweils im betreffenden Monat Geborenen bei Kaffee und einem Stück Geburtstagstorte gefeiert werden. Unser blinder Raimund, der sehr musikalisch ist, spielt dazu auf seinem Akkordeon, singt mit seiner schönen Stimme allbekannte und beliebte Lieder und sorgt so für gute Laune. Auch bei den Gottesdiensten gibt seine Stimme dem Frauenchorgesang Klang und Stärke.
Die Heimbewohner sind alte, oft gehbehinderte, von Krankheit und anderen Problemen belastete Menschen. Es gibt Rollstuhl- und Rolatoren-Benutzer und zwei blinde Personen gehören auch zu unserer Großfamilie
Man grüßt sich beim Begegnen mit „Grüß Gott“, „Guten Morgen“, „Gute Nacht“ usw. Wer sich schon längere Zeit und besser kennt, begrüßt sich mit einem herzlichen „Servus“.
In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der Temeswarer Botanische Garten, eine schöne Parkanlage mit vielen auch exotischen Pflanzen und Bäumen, wo man auf den breiten asphaltierten Alleen herumspazieren kann, sich auf den zahlreichen Bänken ausruhen darf und den Kindern beim Ballspielen und Herumtoben auf den Rasenflächen zuschauen kann.
Ist aber draußen Schlechtwetter, kann man ganz einfach durch die stets offene Verbindungstür zum Forumssitz hinübergehen, wo es eine reichhaltige Bibliothek und allerlei kulturelle Veranstaltungen gibt.
Man kann interessanten Vorträge bei der Volksuni beiwohnen, den Musikkreis, den Handarbeits-und Bastelkreis besuchen. Oder beim Chor des „Temeswarer Liederkranzes“ mitmachen. Der Literaturkreis „Stafette“ ist ebenfalls für alle offen. Bei allen Forumsveranstaltungen sind die Altenheim-Bewohner willkommen. Die Tore des AMG Hauses sind immer einladend offen für Jederman.
Zum Schluss möchte ich mich im Namen aller Heimbewohner bei Direktor Helmut Weinschrott und bei seiner Gattin Anni, bei dem tatkräftigen Team von Betreuern und Mithelfern, für ihren täglichen aufopferungsvollen Einsatz in all den 25 Jahren hier im AMG Haus bedanken.
Einen herzlichen Dank allen, die sich dafür eingesetzt haben (sowohl hüben wie drüben) den alten, gebrechlichen, oft alleingebliebenen Menschen, hier zu Hause im Banat einen ruhigen und vor allem würdigen Lebensabend zu ermöglichen.