Zum besonderen Anlass der 250-Jahrfeier seit der deutschen Ansiedlung von Csatad/Lenauheim überraschte die HOG Lenauheim die zahlreichen Teilnehmer und Gäste aus dem In- und Ausland mit einem gebührenden künstlerischen Auftakt im Lenau- und Heimatmuseum. Im ehemaligen Kameralhaus der Kaiserzeit, heute mit der Lenau-Gedenkstätte und dem im Banat einmaligen Heimatmuseum Herzstück der Heidegemeinde, wurde die Festveranstaltung mit der Vernissage einer Kunstausstellung eingeleitet. Es gab eine längst fällige Premiere für das Kulturleben der Gemeinde, denn die Gruppenausstellung (im Parterre des Museums eingerichtet) präsentiert acht aus Lenauheim gebürtige, seit Jahren in Deutschland lebende Künstler, Grafiker und Maler, mit ihren Werken und gestaltet sich gleichzeitig zu der ersten derartigen Kollektivausstellung im Lenauheimer Heimatmuseum. In Lenauheim, vor allem als Geburtsort des Dichters Nikolaus Lenau aber auch der Schriftsteller Anni Schmidt-Endres (1903-1977) und Hans Wolfram-Hockl (1912-1998) bekannt, gab es im Gegensatz zu anderen Banater Gemeinden (vor allem Interesse für Musik, Volkstanz und Theater in Mundart) nach 1945 auch ein großes Interesse für die Bildende Kunst.
Und alles, so auch diese Kunstausstellung 2017, ist, wie die Lenauheimer heute hervorstreichen, der hervorragenden Lehrtätigkeit und dem jahrelangen Wirken in der deutschen Lokalgemeinschaft von Kunsterzieherin und Zeichenlehrerin Karin Graf zuzuschreiben. Die Künstlerin, 1942 in Lenauheim geboren, nach einem Kunststudium als Lehrerin im Heimatort bis zur Ausreise 1991 wirkend, ist selbst mit einem feinfühligen Autoporträt (als schwäbische Bäuerin) in dieser Ausstellung vertreten. Karin Graf hat in Deutschland, im Banat, in Ungarn mit Erfolg ausgestellt. Ihre Landschaftsbilder, Stillleben, Porträts, vorwiegend Aquarelle wirken stark und nachhaltig, wo die Künstlerin sich zu ihrer Herkunft, der Banater Heide, bekennt und Motive, Farben und Symbole des banatschwäbischen Kulturraums aufgreift. In dieser Schau vertreten noch die Lenauheimer Künstler Horst und Kurt Sauer, Christine Oster, Helga Gross, Arnold Noack, Ewald Weger und Helene Brück.