Nach langem Warten wird das Gebäude des deutschen „Nikolaus Lenau“-Lyzeums in Temeswar/Timişoara saniert. Eine neue Fassade, aber auch teilweise eine neue Infrastruktur wird die Schule nach der Sanierung erhalten.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt die Altbausanierung in Temeswar und spendet fünf Millionen Euro für die Renovierung von etwa 250 historischen Gebäuden. Das erste Gebäude, das von diesem Geld saniert wird, ist das Gebäude der deutschen Lenauschule. Auch zwei andere Lyzeen stehen auf der Warteliste für eine Sanierung. Das C. D. Loga- und das J. L. Calderon-Lyzeum werden auch mit deutscher Finanzierung saniert. Je 350.000 Euro können von dem gesamten Kredit für jedes Gebäude ausgegeben werden. „Die Sanierung des deutschen Schulgebäudes ist sehr umfangreich, so dass wir mehr Geld – bis zu 550.000 Euro - von der deutschen Kreditanstalt erhalten haben“, sagt Aura Junie, die Leiterin der Entwicklungsdirektion am Temeswarer Bürgermeisteramt. Den Rest der Kosten sichert die Kommune.
Die Lenauschule befindet sich auf der Liste der historischen Denkmäler in Temeswar und ist seit Jahren sanierungsbedürftig. Bereits 2009 wurde die Sanierung der Schule im Plenum des Temeswarer Kommunalrates genehmigt und das Sanierungsprojekt sollte über Strukturfonds von der EU saniert werden. Das Projekt wurde aber spät der regionalen Entwicklungsagentur ADR Vest eingereicht und die EU-Finanzierung ist auf der Warteliste geblieben. Die umfangreiche Sanierung der Schule wurde damals auf fast drei Millionen Euro geschätzt.
Nun bekommt die Schule einen Teil dieser Finanzierung von der KfW. Diese ist jedoch für die umfangreiche Durchführung der Arbeiten unzureichend, so dass in erster Phase nur die Fassade und die Statik der Schule Veränderungen erfahren. Die Innentreppen des Gebäudes sind im Stein geschliffen worden und müssen jetzt auch renoviert werden. „Unsere Lösung wäre, sie einfach zu ersetzen, doch es wäre Schade um diese einzigartige Kunst. Da wir uns in diesem Bereich nicht auskennen, wird Anfang November ein Team von deutschen Fachleuten nach Temeswar kommen und uns in dieser Hinsicht beraten“, sagt Aura Junie. Die Sanierungsarbeiten am Lenau-Gebäude werden im kommenden Frühling beginnen. Die Sanierung soll so durchgeführt werden, dass der Unterricht nicht zu stark beeinflusst wird. „Manche Unterrichtsstunden können auch in der kleinen Schule am Domplatz gehalten werden“, sagt Helene Wolf, die Leiterin der Lenauschule.
Das Gebäude der deutschen Lenauschule hat aber auch eine Sanierung der Infrastruktur nötig: Wärme-, Wasser-, elektrische Leitung als auch die Internetverkabelung müssen ersetzt werden. Auch das Dach soll neu eingerichtet sowie die Wandfeuchtigkeit aus dem Erdgeschoss beseitigt werden. Im Dachgeschoss sollen laut Projekt Klassenräume eingerichtet und die Schule soll über fachorientierte Säle verfügen. Doch das steht vorläufig noch nicht im Plan.
Auch an der kleinen Schule werden derzeit Arbeiten am Dach unternommen. Das Bistum hat dank Ovidiu Gan], den Abgeordneten der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament, eine Finanzierung bekommen.