Leseecke

Arnold Schlachter

Monatsgedicht Juli

Kitschige Nacht  

Seht ihr die reizende Lichtung? Dort stiegen schon schwellend im Licht

des Abends sich ballende Wolken und Regen vernebelt die Sicht, 

so nass waren dann ihre Klöße von Landschaft und dampfend kredenzt,

sie zeigten sich beide die Blößen, weil jegliche Kleidung begrenzt,

sie sahen wie steigende Stämme in üppige Blattwerke fuhren,

wie Äpfel gefahrlos sich wogen und Äste sich biegend sie trugen,

sie hörten den kühlenden Hauch, den die sommernde Nacht mit sich bringt

und öffneten Sinne und spürten wie Rauschendes durch ihre Blutbahnen dringt.

 

 

Alexandrina Paul 

Das Meer

Das Meer ist

wie das Leben,

mal ruhig, den

Himmel widerspiegelnd

und glitzernd im Sonnenschein.

Das Wasser ist klar und rein.

Ein leichter Wind

spielt mit den Wellen,

es könnte nicht schöner sein.

 

Das Meer ist

wie das Leben,

mal unruhig, wenn

die Wellen heftig

am Ufer zerbrechen.

Und aufbrausend,

wenn der Wind

mit voller Stärke weht.

Der Himmel ist so dunkel,

als wenn die Welt untergeht.

 

Das Meer ist

wie das Leben,

mal still und besonnen,

wenn die Wogen sich glätten

und die Sonne strahlt.

Mal stürmisch wenn ein Gewitter

mit voller Stärke naht.

 

Das Leben ändert sich

mit den Zeiten,

Licht und Sonne

gefolgt von finsterem Wind

abwechseln sich geschwind,

so wie das Schicksal

es uns bestimmt.

 

 

Die Illusion

Ich hab´ mich

in eine Illusion verliebt.

In ein Wesen, das

es so gar nicht gibt.

Ich hab´ all meine

Gefühle, Wünsche und Träume

in meiner Illusion vereint.

Nein! Nicht du bist

damit gemeint!

Du bist ganz anders

und doch so real,

aber leider nicht mein Ideal.

Doch mag ich dich

so wie du bist.

Wenn das nicht

wahre Liebe ist! 

 

 

Arthur Funk 

beschenkt

gern wollt´ ich mich schenken

dem leben

der wahrheit

der gerechtigkeit

dem schönen

dem reinen

der ehrlichkeit

und so weiter, und so fort.

 

auch träumt´ ich davon zu schenken mich

der liebe

der gutherzigkeit

dem mitleid

der freundschaft

der treue

der hilfsbereitschaft

dem guten willen

etc. etc.

 

all diesen hätt´ ich mich hingegeben, willenlos.

 

doch nein, es kam anders:

lüge

verrat

intrige

bösartigkeit

unverständnis

erreichten mich bald samt anderem dergleichen.

 

Zu genüge war ich nun beschenkt.

 

Die Autoren sind Mitglieder des Literaturkreises „Stafette” aus Temeswar.