Zwei Kulturevents in einem brachte das diesjährige Lesertreffen der „Banater Zeitung“, das am Freitag im Videosaal des AMG-Hauses stattgefunden hat: In Anwesenheit des deutschen Vizekonsuls Siegfried Geilhausen und dessen Ehefrau Geraldine, die als Ehrengäste eingeladen waren, sind die Studentenzeitung „Kompass“ der Temeswarer Germanistik an der West-Universität Temeswar und der Roman „Zelda“ von Peter Ehling vorgestellt worden. Zuerst sind die „Makers“ der Zeitung zu Wort gekommen: Wie Lekt. Dr. Karla Lupșan, die Prodekanin der Fakultät für Geisteswissenschaften, Geschichte und Theologie an der West-Universität Temeswar und eine der BetreuerInnen, hervorhob, handelte es sich bei den Mitmachern um Studenten aus dem I. Jahr, „Studenten von zu Hause“, die wegen der Pandemie keinen direkten Kontakt, sondern nur über Plattformen zueinander hatten. Eine Studentenzeitung sollte sie näherbringen, wofür Unterstützung seitens der „Banater Zeitung“ kam: „Wir helfen der Germanistik; wir sind dazu da, um Alltagssprache näherzubringen“, erklärte Redaktionsleiter Siegfried Thiel, der zu Projektbeginn einen Online-Crashkurs in Journalistik und Zeitungsmachen leitete. Astrid Kataro, eine der StudentInnen, die bei der Zeitung mitgewirkt haben, stellte die Themenschwerpunkte der Zeitung vor und Lekt. Dr. Mihaela [andor unterstrich die Energie der Studenten und wies darauf hin, dass die Weichen für ein langlebiges Erscheinen der Zeitung gelegt sind. Die Texte, die in den zwei ersten Ausgaben von „Kompass“ erschienen sind, waren auch in der BZ veröffentlicht worden. Das Studentenblatt ist schließlich in Zusammenarbeit mit dem FunkForum – und hier mit der Betreuung der ifa-Kulturmanagerin Enkeloeda Eickhoff - und der Banater Zeitung und mit technischer Unterstützung der ADZ Bukarest erschienen. Finanzierung der gedruckten Version war aus Mitteln des ifa möglich. Mit der Vorstellung des Buches „Zelda“ ging das Lesertreffen weiter. Siegfried Thiel erinnerte die Anwesenden kurz an die Biographie des Schriftstellers – Stefan Ehling hat bereits sechs Romane in rumänischer Sprache publiziert, bevor die Übersetzung von „Zelda“ aus dem Rumänischen als sein erstes Werk in deutscher Sprache erschienen ist. Stefan Ehling hat den Roman selbst übersetzt. Einen „Schicksalsroman“ nannte ihn Siegfried Thiel und unterstrich die Akribie, mit der Stefan Ehling bei der Detailbeschreibung umgeht und die dem Reportage-Schreiben ähnlich ist. Der Autor ergänzte, das Buch könne auch als Liebesroman, Reiseroman oder Kriminalroman gelesen werden. Zum Schluss erfuhren die Anwesenden auch einiges über die Zukunftspläne des Autors, dessen erster Roman, „Martha“ – der von der Russlanddeportation handelt - demnächst ebenfalls in deutscher Fassung erscheinen soll.