Die Verbundenheit zu Heimat und Sprache, der Sinn für Brauchtum und Tradition, die Auswanderung aus dem Banat („Keiner ist aus Gleichgültigkeit gegangen“, Moderatorin Ingrid Schiffer), aber auch ein hoffnungsvoller Ausblick – das alles warfen die Redner beim Festakt der Heimattage der Banater Deutschen vom vergangenen Wochenende auf. Begleitet wurde das Treffen in der Temeswarer Oper von den Musikern der Städtischen Sing- und Musikschule München.
„Einer unserer Reichtümer ist die interethnische Offenheit unserer Stadt“, sagte der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu. Im Gegensatz zu diesen Bekenntnissen bemängelte der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Gan] die Raumproblematik und die Fassadensanierung der Lenau-Schule sowie den Druck von Lehrbüchern für deutsche Schulen und nahm damit Stadtverwaltung und Regierung(en) in die Pflicht.
In ihrer gesamten Geschichte haben die Banater Schwaben ihre Traditionen und ihre Kultur bewahrt. Geblieben sind kleine Museen und Heimatstuben. Aber nicht zuletzt auch die Feste in vielen Ortschaften, die trotz geschrumpfter Gemeinschaft erhalten geblieben sind. Für die Zukunft sieht Peter Dietmar Leber „uns als eine grenzüberschreitende Gemeinschaft, die bestrebt ist, unsere Geschichte zu vermitteln, Kultur und Brauchtum zu pflegen“. Die turnusmäßigen Treffen, Temeswar – Ulm, findet der DFDR-Vorsitzende Paul Jürgen Porr („In Deutschland ist es gut, hier ist es schön“) passend, um – je nachdem – heimzukehren, oder zum Treffen nach Deutschland zu reisen. Der Aussiedlerbeauftragte Deutschlands, Hartmut Koschyk, erkennt in den Banater Schwaben „Architekten“ des deutsch-rumänischen Freundschaftsvertrags, „Brückenbauer zwischen unseren beiden Völkern“. Über all dies hinaus bleiben die Vorfahren, die am Anfang des modernen Banats stehen, „stille Helden, ohne Posaunenschall“, wie Ignaz Bernhard Fischer es erwähnte. „Auch wenn die meisten ein neues Zuhause gefunden haben, so bleibt die wahre Heimat stets das Banat“ (DFDR-Vorsitzender Johann Fernbach). Auch so könnte das Resümee dieser Heimattage, mit dem Motto „Mein Heimatland – Banaterland“ heißen. Das gleichnamige Lied feierte Premiere als Hymne der Banater Deutschen.