Es ist Sensation und Hiobsbotschaft für Rumänien und das Banat zugleich, was die deutsche Zeitung welt.de in ihrer Sonntagsausgabe über die westrumänische Großstadt Temeswar schreibt. Mit Bezug auf eine Mitteilung der Bundespolizei sei „Timișoara der Dreh- und Angelpunkt für Schleuser“. Die Publikation weist im Beitrag auf die skrupellose Art von Schleusern hin, die sich ihre Tätigkeit von Migranten teuer bezahlen lassen und dabei sogar „in Kauf nehmen, dass die Migranten ersticken“.
Temeswar sei der Ort, von dem aus „die Verteilung und Weiterleitung von Migranten durch Schleusergruppierungen“ organisiert würde, schreibt welt.de. Über weite Strecken bleibt die deutsche Zeitung trotzdem im Bereich des Konjunktivs mit ihren Angaben, auch wenn eine interne Analyse der Bundespolizei der Zeitung angeblich vorliegt. So gelte die Route als Umschlagplatz der Schleuser. Auch heißt es weiter: In Temeswar „würden Migranten in Lkw verfrachtet“…
Das Territorialbehörde des Grenzschutzes in Temeswar spricht in ihrer Bilanz für 2017 von 27aufgedeckten Fällen illegaler Migration, wobei 46 Schleuser impliziert gewesen sind. Im Vergleich zum Jahr zuvor sei dies ein erheblicher Zuwachs: damals sind es laut Grenzschutzstatistik 16 Fälle mit 30 Schleusern gewesen.
Bei Redaktionsschluss stand die Antwort auf BZ-Anfrage der Temeswarer Grenzpolizei noch aus.