Temeswar - Viel Lob hat das noch längst nicht verwirklichte Temeswarer Stadtprojekt der neuen Müllverbrennungsanlage schon bisher erhalten. Die MVA, die erste Bio-MWA dieser Art in unserem Land, soll mit einer Gesamtfinanzierung von 66 Millionen Euro im Süden der Stadt, in der Zone des Heizwerks CET Süd errichtet werden. Das Projekt wird von der Gesellschaft International Recycling Energy IRE Temeswar (Hauptanteile am Projekt haben die Stadtverwaltung und Colterm inne) durchgeführt. Die mit hochmoderner Technik ausgestattete MVA, einzigartig in Südosteuropa, ist letztlich ein Müllheizkraftwerk, dass sowohl elektrischen Strom als auch Heizwärme erzeugen wird. City-Manager Sabin Drăgoi lobt gleichfalls das Projekt, das nicht nur eine ökologische Müllentsorgung sichern sondern auch beträchtlichen Profit für den Stadthaushalt einfahren wird. Die Stadtverwaltung wird den erzeugten zusätzlichen Strom auf dem Markt anbieten können, die MVA soll aber auch zirka 15 Prozent der nötigen Heizwärme der Stadt produzieren. Laut der Leitung des Heizwerks wird man dadurch jährlich 16 Millionen Kubikmeter Erdgas einsparen können, das verringert die Kosten der Heizwärme um 16 Millionen Lei und wird den Preis der Temeswarer Heizwärme um fünf Prozent senken.
Wenn die Geschichte der MVA in Europa schon älter als ein Jahrhundert ist- die erste MVA wurde 1893 in Hamburg errichtet –in den Industrieländern die Mülldeponierung schon längst mit Müllrecycling und -verbrennung mit hohem wirtschaftlichem Plus ersetzt wurde, stößt die Temeswarer MVA auf ebenso viel Kritik wie Lob. Die meisten Gegenstimmen (Die Stadtverwaltung erhielt schon Beschwerden mit Unterschriftensammlungen) kommen aus den Reihen der besorgten Bevölkerung, vor allem aus dem Stadtviertel an der Schager Straße. Man sieht es da nicht mit guten Augen an, dass die MVA auf dem Gelände des Heizwerks CET Süd, fast nahtlos an dieses Wohnviertel angebaut werden soll. Man glaubt im allgemeinen nicht den Versicherungen aus dem Rathaus, dass hier nur trockener Haushaltsmüll zur Verbrennung kommen soll (der nasse Müllanteil soll wie bisher auf die Müllhalde Giseladorf), dass durch die intensive Verbrennung keine zusätzliche Luftverschmutzung durch gefährliche Schadstoffe verursacht wird. Gabriel Păun, Vorsitzender der Öko-Organisation „Agent Green“, befindet, dass diese Verbrennungsanlage erstens nicht direkt am Stadtrand sondern in sicherer Distanz zu den Wohnzonen einer Großstadt wie Temeswar errichtet werden müsste.