Naherholung: Ein See so nah

Bildreportage vom Surduk-See im Kreis Temesch

Unter der Woche kann man die Touristen an den Fingern einer Hand abzählen. Der Stausee ist dafür am Wochenende umso animierter. Schlecht ist, dass es am Surduk-See nur private Zugänge für die Anwohner zum See gibt. Dies ist der einzige Ort, wo auch das Publikum an den See herankommt. Zwei Terrassen links und rechts von diesem kleinen Ponton teilen sich die Besucher. Rechts ist auch ein Rasen, auf dem man Sonne tanken kann, alles gegen Entgelt.

Das ist die neueste Touristenattraktion am Surduk: Der elektrische Katamaran „Eco Timis“ wurde in diesem Jahr vom Verein für die Förderung und Entwicklung des Tourismus im Kreis Temesch APDT im Rahmen eines Projektes über das Programm Interreg IPA-CBC Rumänien Serbien erstanden. Die Fahrt ist gratis, dauert 20 Minuten, maximal acht Personen können mitfahren. Leider funktioniert der Katamaran nur am Wochenende.

Unangenehm: Die Müllabfuhr hat zumindest vor unserem Abstecher nicht funktioniert. Man kann diese hässliche Seite auf einen wirken lassen…

… oder die schönen Details sehen: etwa die blühende violette Akazie, geruchlos, aber wunderschön.

Auch der Weg ist schön: Der Besucher kann sich einfach an den Farben erfreuen und darüber, dass er endlich die Stadt und die eigenen vier Wände verlassen hat – so ein Bild hat man nur in der Natur.

In der Nähe des Surduk-Sees liegt das Kloster Fârdea. Die Nonnen, die hier leben, beschäftigen sich mit der Bienenzucht. Honig und Honigprodukte vom Kloster gibt es nicht nur vor Ort, sondern auch in Temeswar zu kaufen.

„Wo wart ihr?“ Das war die Reaktion der Freunde auf unser perfektes Abstecher-Foto.

Eine Dreiviertelstunde nur dauert die Fahrt aus Temeswar an den Surduk/ Surduc-Stausee, dank einer Autobahnstrecke, auch wenn nur ein Teil des Weges im Schnellmodus verlaufen kann. Ein Teil dafür ist romantisch gelegen durch den Wald und schon spürt man Lust, die Scheiben herunterzukurbeln und puren Sauerstoff einzuatmen. Eins muss man im Vorab sagen: Will man auf soziale Distanzierung achten, ist Surduk nur während der Woche ein Zielort. „Morgen ist es hier voll und so bis Sonntag“, erklärt der Mann hinter dem Gartenzaun, heute sind wir und noch weitere drei oder vier Touristen. Es ist Donnerstagnachmittag. Perfekt für einen Abstecher. Und das haben wir erlebt: gute Luft, einen schwer zugänglichen Stausee, nicht zum Schwimmen geeignet, wie überall gewarnt wird, etwas Müll, ein paar explosiv blühende Bäume und Sträucher, ein stilles Kloster und zum Schluss den postkartenschönen Stausee, den man so schnell auf dem Nur-mit-Smartphone-ohne-Photoshop-Foto nicht wiedererkennt.