„Die gemeinsame Aufführung von Mahlers 3. Sinfonie durch die Orchester der Partnerstädte Temeswar und Gera soll 30 Jahre nach dem Mauerfall die Botschaft von Völkerverständigung und Frieden in einem geeinten Europa aussenden“, heißt es im zweisprachigen Faltbogen zum Konzert, das am 1. November in Temeswar stattgefunden hat, aufgeführt von Musikern der beiden Städte. In genau einer Woche, am 13. November, wird ein Konzert in gleicher Besetzung in Gera stattfinden. Mit diesen Konzerten will man kein Gastspiel auf die Bühne bringen, sondern den Geist des ´Gemeinsam etwas zu machen wollen´ fördern, hieß es bei den diversen Vertretern aus Gera. Deutschlands Konsul in Temeswar, Ralf Krautkrämer, Gastgeber einer diesbezüglichen Gesprächsrunde, nannte es einfach, „Künstlern eine Chance geben“.
Dieses „Städtepartnerschaftskonzert“ dürfte als Meilenstein für die neubelebten Beziehungen zwischen Temeswar und Gera stehen. Die 1998 besiegelte Partnerschaft hatte bereits vor der Wende erste Akzente gesetzt, wurde aber in den letzten Jahren etwas vernachlässigt. Die neue Beauftragte für diese Partnerschaft aus Gera, Claudia Baumgartner, will nun dieser Partnerschaft neue Impulse geben. Mit einem Blick auf die Stadt Temeswar bei ihrem ersten Besuch, sagt Baumgartner, was die Häuserfassaden betrifft, müsse schnell etwas getan werden, denn sonst wird es sehr teuer alles wiederherzustellen. „Man muss die Notbremse ziehen, die Bausubstanz ist Teil Ihrer Kultur“, sagt die Dezernentin für Bau und Umwelt, die sich als Beauftragte der Stadt Gera mit einer Delegation in Temeswar aufhielt. Im Deutschen Konsulat trafen die Besucher aus Gera auf eine Vertretung der deutschen Gemeinschaft im Banat, bestehend aus Vertretern der Politik, Kultur, Wirtschaft, Bildung und Medien.
Der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț erwähnte die Tatsache, dass das Deutsche Forum das Projekt der künftigen Kulturhauptstadt voll unterstütze, vor allem deshalb, weil es „einen historischen Moment in der Geschichte der Stadt darstellt“. Der Parlamentarier erwähnte auch, dass man je mehr Menschen für das Unterfangen gewinnen müsse. Der Abgeordnete und der Vorsitzende des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs DWC Banat, Peter Hochmuth, wiesen auf das Interesse für die deutsche Sprache in der Region hin „auch wenn es viele Studenten nach dem Abschluss noch ins Ausland zieht, ist Temeswar auf Landesebene noch sehr attraktiv für Studenten und junge Fachkräfte“, so Hochmuth. Das Interesse für deutsche Sprache bestätigte auch die stellvertretende Direktorin der Lenau-Schule, Simona Mateiu. Über das kulturelle Angebot sprach Mona Petzek, Leiterin des Deutschen Kulturzentrums.