Präsentiert wird morgen, am 12. März, um 18 Uhr, im Barocksaal des Temeswarer Kunstmuseums das Album "Hutterer Geza: Der Fotograf 1864-1917" von Cristian Graure, im Banatul-Montan-Verlag Reschitza als 100. Buchveröffentlichung des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins "Deutsche Vortragsreihe Reschitza" . Es sprechen der Temeswarer Autor Robert Șerban und der Herausgeber Erwin Josef Țigla.
Der zweisprachige Band erinnert an Leben und Werk des Orschowaer Fotografen Geza Hutterer. Dieser, geboren 1864 in Zichyfalva, stammte väterlicherseits aus der Steiermark, seine Mutter Judith Brandeisz kam aus Werschetz. Er wurde als Buchdrucker ausgebildet, war als solcher auch in Lugosch und Temeswar tätig. In Orschowa, an der damaligen Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Rumänien - bekannte Fotoateliers waren damals die von Louis Medl und Franz Alscher, dem Vater des Schriftstellers Otto Alscher- lernte er die Geheimnisse der Fotokunst kennen und schätzen. Im Anhang sind Abbildungen nach Fotos von Hutterer aus der Zeitspanne 1893-1915 zu sehen. Hauptthemen sind die Donau mit seiner malerischen Kulisse, einschließlich der ehemaligen Donauinsel Ada Kaleh mit Türkenbasar oder des Babacaia-Felsens. der "Tabula Traiana", und die Stadt Orschowa (Hotel "Das Weiße Schiff", Hotel "Zum König von Ungarn", Kaiserbahnhof) sowie das damals berühmte Herkulesbad(Herkules-Statue, Herkulesquelle oder Kasino) zur Jahrhundertwende .
Anton Sterbling, geboren 1953 in Großsanktnikolaus, einer der Mitbegründer der "Aktionsgruppe Banat", 1975 nach Deutschland ausgesiedelt, seit Jahren als Professor der Soziologie und Pädagogik tätig, veröffentlichte im POP-Verlag Ludwigsburg den Band "Grenzgänge, Heimat, Wanderungen". "Wo Grenzgänge beginnen, hört die strenge Wissenschaft auf", bekennt der Autor. Sein Ziel wäre es, "irgendwie wieder anzukommen, von wo ich einmal ausgegangen bin: bei der Kunst, bei der Literatur, bei der Erzählung." Letztens veröffentlichte Anton Sterbling den Band "Entrückung in den Kopfstand", Gedichte und Texte 1968-2019, in der Lyrikreihe als Band 141 des POP-Verlags Ludwigsburg.
Ein höchst interessantes Gedenkbuch zum Anlass der 75 Jahre seit der Russlanddeportation der Deutschen aus Rumänien, gedruckt in der Honterus-Druckerei Hermannstadt, ist der Band "Die Deportation der Deutschen aus Rumänien in die ehemalige UDSSR". Autor des mit dem Untertitel "Russische archivistische Argumente" bedachten Bandes ist ein bekannter Fachmann: Ilie Schipor, Doktor der Militärwissenschaften, wissenschaftlicher Forscher, ehemaliger Stellvertretender Direktor des Nationalen Militärmuseums, hat als Minister-Berater an der rumänischen Botschaft in Moskau /20098-2019) die Chance gehabt, bisher unbekannte oder unveröffentlichte Dokumente, u.a. zum Thema Deportation zur Zwangsarbeit in der Sowjetunion in den Archiven Russlands zu entdecken und zu studieren. Ein Teil dieser Dokumente sind im Anhang als Abbildungen abgedruckt.