Wie eine Gemeinde zur Stadt wird, zeigt seit einem Jahrzehnt die Temescher Ortschaft Neussentesch/ Dumbravi]a vor, die in den letzten Jahren de facto und im Wunschdenken der Temeswarer bis zu einem Randviertel der Temescher Kreishauptstadt herangewachsen ist. Der Immobilienboom verstädtlichte die Ortschaft mit modernen Neubauten, Villen, Asphaltstraßen, Grünflächen, Supermarkets und zahlreichen Niederlassungen von Privatfirmen und nicht zuletzt einer mit 137 Einwohnern pro Quadratkilometer bemerkenswerten Bevölkerungsdichte. Nun möchte die Gemeindeverwaltung unter Leitung des Bürgermeisters Geza Szilagyi, Mitglied des Ungarnverbands UDMR, schon 2004 zum Bürgermeister gewählt, 2008 und 2012 wiedergewählt, auch eine moderne Mehrzweckhalle mit einer Gesamtfläche von 2200 Quadratmetern für Fußball-,Handball-, Basketball-, Volleyballspiele aber auch für andere kulturellen Großveranstaltungen errichten. Die Tribüne wird, wie geplant, 35o Sitzplätze haben, möglich ist auch ein späterer Ausbau der Halle. Ein besonderes Augenmerk soll zudem der Ausstattungen für das lokale Tischtennis-Team gelten, da die Mannschaft in der Tischtennis-Superliga mitmischt. Das Vorhaben soll in Zusammenarbeit mit der langjährigen ungarischen Partnerortschaft Szentes, Bezirk Csongrad, mittels eines EU-Projekts im Rahmen des Programms der zwischengrenzlichen Kooperation Rumänien –Ungarn verwirklicht werden. Hauptzeck des Projekts ist die Steigerung der touristischen Attraktivität beider Ortschaften, da dabei auch touristische Einrichtungen aus Szentes saniert werden sollen.
Für dieses Projekt stehen insgesamt aus EU-Mitteln 2,14 Millionern Euro zur Verfügung, der Gemeinde Neussentesch kommen dabei 1,41 Millionen Euro zu (750.000 Euro sin nichtrückzahlbare Strukturgelder, die restliche Finanzierung wird aus dem Gemeindehaushalt gesichert). Das Projekt soll in beiden Ortschaften bis zum 31. Juli 2015 abgeschlossen werden.
Dokumentarisch vermerkt wird die Gemeinde Neussentesch (rum. Dumbravita, ung. Ujszentes) im Jahr 1891, als die Ortschaft mit Ansiedlern ausa der ungarischen Ortschaft Szentes im Rahmen der Kolonisationspolitik des damaligen Königreichs Ungarn im Banat gegründet wurde. Kurz nach 1918, als das Banat Teil des Künigreichs Rumänien wurde, gaben die rumänischen Behörden dem Ort den Namen Sântesti. 1930 hieß es Uisentes. Nach der Wende, aber vor allem ab dem Jahr 2000, erlebte die Ortschaft eine bemerkenswerte städtebauliche Entwicklung, die Neussentesch heute praktisch zu einem Randviertel von Temeswar gemacht hatte. Ein beredter Beleg ist der schnelle Bevölkerungszuwachs: 2002 wurden hier 2600 Einwohner gezählt, heute liegt diese Zahl bei 7522. Die Gemeinde war auch eines der wichtigen Argumente der Temeswarer Kommunalverwaltung zur Verwirklichung einer künftigen Metropolitanzone Temeswar, die Gemeindeleitung sprach sich jedoch oftmals entschieden für die Selbstständigkeit und gegen diesen Anschluss an die Kreishauptstadt aus.