Nach einem jahrelangen Disput kommt nun die Lösung für die Revolutionsgedenkstätte in Temeswar/Timişoara: Ein ehemaliges Heim der Temeswarer Garnison an der Oituz-Straße wird die Gedenkstätte der Revolution beherbergen. Der Verteidigungsminister Gabriel Oprea machte diese Ansage am Wochenende in Temeswar. Als erster Verteidigungsminister, der ins Revolutionsmemorial eingeladen wird, versprach er, diese Institution zu unterstützen, um zu einer der bedeutendsten Objektive der Stadt zu werden. Das Heim der Garnison ging durch einen Regierungsbeschluss zum Kulturministeriums hinüber und das Kulturministerium entschied, dieses der Revolutionsgedenkstätte zu schenken. Das Grundstück umfasst insgesamt 1600 Quadratmeter, wobei 850 Quadratmeter davon die bebaute Fläche beträgt. Das Gebäude wurde für 43 Jahre der Revolutionsgedenkstätte zugeschrieben und es besteht die Möglichkeit, die Zeitspanne zu verlängern.
In etwa einem Monat schätzt Traian Orban, der Leiter des Memorials, ins neue Haus einziehen zu können. „Dies ist unsere Rettung. Wenn wir diesen neuen Sitz nicht bekommen hätten, wären wir Bankrott gegangen, denn die Miete hier kostet 3000 Euro im Monat. Dieses Geld haben wir nicht“, sagte Orban. Das Gebäude an der Oituz-Straße muss jedoch neu eingerichtet werden, denn früher stand hier ein Heim für das Temeswarer Militärpersonal. Derzeit ist der Eingang ins Heim von der Popa-Şapcă-Straße aus möglich, doch nach der Neueinrichtung wünscht sich Traian Orban einen Eingang von der Allee neben der Kunsthochschule an der Oituz-Straße. Der Temeswarer Bürgermeister Gheorghe Ciuhandu wünscht sich, dass die Gedenkstätte nach der Neueinrichtung den selben Statut wie die Gedenkstätte des Kommunismus in Sighetul Marmaţiei bekommt.
„Dies ist eine normale Geste, die die rumänische Armee schon längst hätte machen sollen. Temeswar ist ein Symbol Rumäniens und das Revolutionsmemorial das Symbol der Stadt“, sagte der Verteidigungsminister Gabriel Oprea. Nach einem Regierungsbeschluss und durch mehrere Spenden wurde im Kreis Ilfov, in der Ortschaft Popeşti Leordeni eine Gedenkkirche für die Opfer der Revolution gebaut. Die Asche zahlreicher Temeswarer wurde in Pope{ti Leordeni im Dezember ´89 verstreut.
Der Sitz der Revolutionsgedenkstätte in Temeswar ist schon seit Jahren ein umstrittenes Thema, nachdem 2006 der alte Sitz des Memorials an der Emanoil Ungureanu-Straße Nr. 8 rückerstattet wurde und die Räumlichkeiten befreit werden sollten. Der neue Besitzer verlangt etwa 13.000 Lei Miete derzeit und die Leitung der Gedenkstätte kann sich das nicht leisten. Der Kommunalrat Temeswar führt derzeit ein Prozess mit dem Eigentümer des Gebäudes, wo sich noch das Revolutionsmemorial befindet. Die Stadtverwaltung möchte das Investitionsgeld für die Einrichtung des Museums zurückbekommen. Die Räumlichkeiten an der Ungureanu-Straße wurden 1998 der Gedenkstätte für 99 Jahre zur Nutzung überlassen. Im Laufe der Jahre wurden einige hunderttausend Euro in die Einrichtung des Museums investiert.