Seinen Erfolg wollte er mit denen teilen, die seine ersten Schritte im Leben gelenkt haben; denn ohne die Grundausbildung, die er an der Schule in Sanktanna und am Nikolaus-Lenau-Lyzeum in Temeswar erhalten hatte, hätte er nicht so weit kommen können. Das hob Nobelpreisträger Stefan Hell vor den Schülern und Lehrkräften des Technologischen Lyzeums in Sanktanna hervor: „Ich war glücklich, da Sanktanna eine gut organisierte Schule mit jungen, motivierten Lehrkräften hatte und man hier auf hohem Niveau unterrichtet wurde“.
Die Schule trägt seit Mai den Namen des berühmt gewordenen Sanktannaers: das Technologische Lyzeum „Stefan Hell“. „Das bedeutet für uns, dass er Sanktanna liebt, dass er stolz ist, hier aufgewachsen zu sein, an dieser Schule lesen und schreiben gelernt zu haben“, sagte die stellvertretende Schulleiterin Prof. Dr. Ana Höniges. Für die Schule selbst sei das eine große Verantwortung, die die Bildungseinrichtung nun auch ehren muss, fügte sie hinzu.
Stefan Hell wohnte den Feierlichkeiten anlässlich des Ereignisses „265 Jahre Unterricht an der Sanktannaer Schule“ bei und überreichte der Jahrgangsbesten ihre Abschlussdiplome. Im Anschluss daran kam der Kommunalrat innerhalb einer öffentlichen Sondersitzung zusammen und stimmte über die Erteilung des Ehrenbürgertitels an Stefan Hell ab. Das Diplom und die Plakette des Ehrenbürgertitels überreichte der amtierende Bürgermeister Daniel Tomu]a. Stefan Hell nahm die Ehrenwürde mit großer Aufregung entgegen: „Viele Kindheitserinnerungen verbinde ich mit Sanktanna. Das ist etwas, was man immer mit sich herumträgt und deshalb bin ich immer mit Sanktanna verbunden.“
„Dass nun die Ortsschule seinen Namen trägt, wird in Zukunft sicherstellen, dass man nicht so leicht vergessen kann, dass es in Sanktanna Deutsche gibt, oder gegeben haben wird“, sagte der Vorsitzende des deutschen Ortsforums, Martin Reinholz. Stolz auf Stefan Hell ist auch die Heimatortsgemeinschaft der Sanktannaer aus Deutschland. „Für uns Sanktannaer, egal wo wir auf der Welt leben, bedeutet es sehr viel,“ sagte Johann Kerner, Vorsitzender des Vereins Valores.
Der Vorsitzende des Deutschen Forums aus dem Kreis Arad, Michael Szellner, hob den Beitrag von Stefan Hell als Wissenschaftler hervor: „Es ist schön, dass ein Sohn von Sanktanna wesentlich zu Neuerungen im Wissenschaftsbereich beigetragen hat. Die Welt, so wie wir sie bis jetzt gekannt haben, gibt es nicht mehr, wir haben eine andere, viel komplexere und viel interessantere und das dank Hell.“
Innerhalb eines Wirtschaftstreffens im Rathaus nahm Stefan Hell die Ehrenmitgliedschaft im Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsverein Arad entgegen und wurde zum „Business Ambassador“ für die Region ernannt. Am Nachmittag reiste Stefan Hell nach Arad und war zu Gast an der „Vasile Goldi{“-Universität, die ihm bereits 2012 den Ehrendoktortitel verliehen hatte. Vor den Studenten hielt er den Vortrag „Die Geheimnisse einer wissenschaftlichen Erfolgskarriere“.